Sport Energiebündel Büdel gut wie nie

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LUDWIGSHAFEN (zkk). Kai Dippe war früher Schüler von Ben Matschke. Heute ist Matschke Dippes Trainer beim Handball-Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Beim 25:25 (11:14) gegen GWD Minden gab Dippe den Musterschüler.

In sprichwörtlich letzter Sekunde sorgte der 22-Jährige für den Ausgleich, rettete mit dem Treffer zum 25:25 einen Punkt. „Ich habe noch nie ein spielentscheidendes Tor gemacht, ich wollte es immer mal machen, heute ist es mir gelungen“, jubelte der Kreisläufer, der vier Tore gegen Minden warf. „Dadurch, dass er mein Lehrer war, mich gut und lange kennt, gibt es im Training auch immer mal wieder einen Spruch“, erzählte Kai Dippe lachend nach einem großartigen Spiel seiner Mannschaft, die mit der Hypothek eines Drei-Tore-Rückstands in die zweite Halbzeit ging, nie aufsteckte, aber nach Philipp Grimms Pfostenschuss beim Stand von 24:25 verloren schien. 13 Sekunden vor Schluss lag die Entscheidung in der Luft: Sören Südmeier zieht ab – aber Kevin Klier, der erstklassige TSG-Torhüter, pariert. Es ist der zwölfte Ball, den der 30-Jährige abwehrt. Und dann greift der Trainer entscheidend ein: Als Matschke als Spieler bei den „Eulen“ anheuerte, stand sein Taufname Benjamin in den Personalpapieren. Alle Handballwelt aber nannte ihn Benny. Nun firmiert er gern als Ben Matschke. „So haben mich die Hochdorfer genannt, das hat mir gefallen“, verriet Matschke, der aber auch weiter auf Benny hört. 13 Sekunden vor Schluss nahm Ben Matschke die Auszeit, aus den Hallen-Lautsprechern schallte „Atemlos“ von Helene Fischer. Ganz und gar zutreffend ... Matschke beorderte Klier aus dem Tor, brachte Gunnar Dietrich als siebten Feldspieler. Der Zug hatte Erfolg – Kai Dippe traf in letzter Sekunde: 25:25 – ein Punkt, es war wie ein Sieg, die Halle stand Kopf. Das war auch ein Punkt der Bank! Beim Stand von 22:24 erwischte es Nico Büdel – Risswunde am Kinn. Der wurfstarke Antreiber, die Seele im Spiel der „Eulen“, musste raus. Physiotherapeut Wolfgang Corbie verarztete den 25-Jährigen im Schnellgang mit einem Tapeverband ums lädierte Kinn. Büdel kam zurück und traf: 23:24. Er ist an diesem Abend nicht zu stoppen: 24:25. Sein neunter Treffer bei elf Versuchen. Sein bestes Spiel? „Es zählt auf jeden Fall dazu“, sagte Büdel, der die Rolle als Führungsspieler in seinem zweiten Jahr bei der TSG gerne annimmt: „So ähnlich war meine Rolle ja auch in Neuhausen.“ Und dann die ungewöhnlich stimmungsvolle Pressekonferenz im Foyer. Matschke sagte artig guten Abend, dankte dann den Fans: „Ihr ward heute überragend!“ Seine junge Mannschaft lässt den Trainer schwärmen: „Was hier in sechs Wochen entstanden ist! Wenn ich nur meinen Jonas Kupijai nehme: Er kommt rein, gibt Gas – toll!“ So kommt die Mannschaft samt Trainer rüber. Die alten Matschke-Trikots mit der Nummer 17 haben einige aus den Schränken geholt. So auch Stefan Oehnig. Ben Matschke freut’s: „Einfach schön!“

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