Sport Ein absolutes Spitzenspiel

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Ludwigshafen. Nun hat es die TSG Friesenheim erwischt. Die Ludwigshafener mussten gestern Abend die erste Heimniederlage in dieser Saison hinnehmen. 29:31 (11:14) verloren die „Eulen“ verdient in der Zweiten Handball-Bundesliga gegen den neuen Tabellenführer HC Erlangen.

Konrad Fünfstück war angetan. Der Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern war gestern Zuschauer einer rassigen, spannenden und hochklassigen Zweitliga-Partie. Fünfstück hatte zehn Jahre in Fürth als Chef der Nachwuchsabteilung der SpVgg Greuther gearbeitet und immer wieder die Spiele des HC Erlangen mitverfolgt. Gestern nun nahm er das Duell zum Anlass, in die Friedrich-Ebert-Halle zu kommen. Die TSG reagierte und änderte ihr sonstiges Protokoll nach den Spielen. Normalerweise kommen immer Spieler und dann die beiden Trainer zur Pressekonferenz. Gestern durfte ausnahmsweise Fünfstück seine Eindrücke zum Spiel äußern. Der äußerst sympathische FCK-Trainer erwies sich als Handball-Kenner. „Respekt, wie die TSG aufgetreten ist. Ich hatte bis zum Schluss gehofft, dass es noch klappt. Aber Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden“, kommentierte Fünfstück. Erlangen war gestern vor 1729 Zuschauern die cleverere Mannschaft. Den Franken unterliefen wenige Fehler. Außerdem hatten sie in Jan Stochl einen herausragenden Torwart. 15 Paraden sind eine erstklassige Bilanz des Tschechen, dessen Bruder Petr bei den Füchsen Berlin spielt. „Das war ein absolutes Topspiel. Im Vergleich zu Friesenheim hatten wir mehr Geduld, Ruhe und Cleverness“, sagte Erlangens Trainer Robert Andersson. Die ambitionierten Franken, in deren Aufsichtsrat unter anderem der bayrische Innenminister Joachim Herrmann und der frühere Vorstandsvorsitzende von Siemens, Heinrich von Pierer, sitzen, haben damit wieder die Tabellenführung übernommen. Erstmals hat Erlangen in Friesenheim gewonnen. Die höchste Auswärtsniederlage der Vereinshistorie kassierte der HC am 31. März 2001 in Friesenheim (14:34). Gestern war so ein Debakel nicht zu erwarten. Erlangen hat ein Team mit viel Klasse. Weil auch Friesenheim eine sehr gute Mannschaft ist, zeigten beide tollen Handball. Friesenheim aber schlampte in den entscheidenden Phasen. Zweimal agierte die TSG in doppelter Überzahl, erzielte aber jeweils nur ein Tor. „In der Schlussphase haben wir das entscheidende Tor nicht gemacht“, bedauerte Friesenheims Trainer Ben Matschke, „es war eine geile Atmosphäre. Man hat gesehen, was in Ludwigshafen möglich ist.“ So spielten sie TSG Friesenheim: Klier (33. Peribonio für einen Siebenmeter, ab 47.) - Lex (5), Büdel (3), Dietrich (1) - Durak (2), Grimm (11/7) - Dippe (1) - Slaninka (1), Kastening, Schmidt (2), Weber (3), Kupijai HC Erlangen: Stochl (44., 55. Huhnstock für zwei Siebenmeter) - Heß, Stranovsky (9/5), Nikolai Link (5) - Herbst (2), Jonas Link (3) - Preiß - Rivesjoe (3), Theilinger (5), Thümmler (2), Nienhaus, Rahmel (2) Spielfilm: 0:1 (1.), 2:2 4.), 5:5 (10.), 8:8 (17.), 8:11 (22.), 11:14 (30.), 15:20 (41.), 17:20 (43.), 18:23 (45.), 22:24 (49.), 24:26 (52.), 27:28 (58.), 29:31 (60.) - Zeitstrafen: 5/6 – Siebenmeter: 7/7 - 5/5 - Beste Spieler: Grimm, Lex - Stochl, Stranovsky, Rivesjoe - Zuschauer: 1729 – Schiedsrichter: Behrens/Brodbeck (Düsseldorf/Metzingen).

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