Sport Die positiven Erkenntnisse überwiegen

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Kiel. Die Leistung war richtig gut, nur das Ergebnis auf der Anzeigetafel spiegelte dies unzureichend wider. Beim 25:24-Sieg in der Kieler Sparkassenarena gegen den THW vergaben die Rhein-Neckar-Löwen die Chance, das Erreichen des Viertelfinals in der Champions League vorzeitig klarzumachen. Die Entscheidung fällt erst am Donnerstag im Rückspiel in der SAP-Arena.

Trotz der verpassten Gelegenheit, nach einer zwischenzeitlichen 19:13-Führung noch klarer zu gewinnen, überwogen die positiven Erkenntnisse der 60 Minuten. „In Kiel gewinnt man nur, wenn man eine Topleistung zeigt“, sagte der Sportliche Leiter Oliver Roggisch und wollte sich erst gar nicht auf eine Diskussion einlassen, ob der Erfolg dem Fehlen der THW-Stars Domagoj Duvnjak und René Toft Hansen geschuldet war. Viel wichtiger war schließlich, dass die Badener nach einer zehntägigen Pause stark waren. „Es war wichtig, dass wir die Kurve bekommen haben, für mich war das sogar die wichtigste Erkenntnis des Abends“, sagte Andy Schmid. Vor der kurzen Pause wegen der Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft wirkten die Löwen mental und körperlich ausgelaugt. In Kiel zeigten sie sich in allen Bereichen verbessert – und das ist angesichts der herausfordernden Aufgaben in den kommenden Wochen eine gute Basis. Der Mittwochabend hatte für die Löwen neben dem Sieg in Kiel eine weitere positive Erkenntnis, denn durch das Unentschieden der SG Flensburg-Handewitt im parallel stattfindenden Liga-Spiel beim SC Magdeburg haben die Löwen wieder die Chance, den Titel des Deutschen Meisters aus eigener Kraft zu verteidigen. Die Flensburger haben jetzt vier Minuspunkte auf dem Konto, die Löwen fünf – und weil es Ende Mai noch zum direkten Aufeinandertreffen kommt, können die Badener den Rivalen mit einem Sieg überholen. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass sie ihre Aufgaben bis dahin ohne Punktverlust erledigen, und die nächste wartet morgen (19 Uhr) beim TBV Lemgo. Heute machen sich Mannschaft und Trainer auf in Richtung Ostwestfalen und müssen den Spagat zwischen dem Hinfiebern auf das Champions-League-Rückspiel gegen Kiel und der professionellen Vorbereitung der Partie in Lemgo schaffen, um erfolgreich zu sein. Weil beim THW die Stammsieben fast 60 Minuten lang durchspielte, dürfte Jacobsen darauf bedacht sein, die Spielzeit in der Lipperlandhalle gleichmäßig zu verteilen. „Die Jungs wurden am Ende etwas müde“, stellte Nikolaj Jacobsen nach der Partie in Kiel fest. Der Trainer verweist immer wieder auf den kleinen Kader, der ihm zur Verfügung steht, und ist bemüht, seine Topspieler nicht zu überfordern. Lemgo war in den zurückliegenden Jahren stets ein gutes Pflaster für die Löwen, die zu klaren Erfolgen beim TBV kamen. Ein Automatismus ergibt sich dafür im Duell mit dem Kellerkind der Tabelle aber nicht – wie schon das Heimspiel im Dezember aufzeigte. Damals mühten sich die Löwen zu einem 35:32-Sieg.

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