Sport Die Löwen haben ein Problem

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Kronau-Östringen. Das Champions-League-Spiel gegen RK Zagreb heute um 18.15 Uhr in der Frankfurter Fraport-Arena ist ein wenig in den Hintergrund geraten. Das Ansinnen von Kim Ekdahl du Rietz, seinen bis 2018 gültigen Vertrag bereits im Sommer zu beenden, sorgt für Aufregung.

Kim Ekdahl du Rietz ist anders, tickt anders. Das hat schon vor Jahren der damalige Manager Thorsten Storm immer mal wieder anklingen lassen. Den einen oder anderen haben die überraschenden Pläne des Schweden, der bald mit seinem Psychologie-Studium fertig ist und womöglich mal eine Pause vom Leistungssport braucht, deshalb nicht verwundert. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat ... Vor zwei Jahren trat er wegen Knieschmerzen aus der schwedischen Nationalmannschaft zurück, es blieb dabei – und er machte nicht die Rolle rückwärts. „Ich habe die Löwen frühzeitig über meine Zukunftspläne informiert, damit auch der Verein planen kann. Jetzt möchte ich mich aber voll auf den Sport konzentrieren, denn wir haben in dieser Saison noch eine Menge vor. Wie es danach weitergeht, wird man sehen“, sagte der Rückraumspieler, der seine bislang beste Saison bei den Löwen spielt. Seit 2012 ist er dabei, ein solches Niveau wie im ersten Abschnitt der Spielzeit erreichte er noch nicht. „Er hat sich sehr gut entwickelt, er hat seinem Spiel noch etliche Facetten hinzugefügt, im Zusammenspiel mit dem Kreisläufer beispielsweise oder beim Eins gegen Eins. Das tut schon weh. Und man muss bedenken, er ist ja erst 27 Jahre alt“, erklärte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Geht da gar nichts mehr? „Ich bin ein positiv denkender Mensch, ich habe noch nicht aufgegeben. Wenn ich das Gefühl habe, dass es noch eine Möglichkeit gibt, dann werde ich es versuchen. Es wäre ja dumm, es nicht zu probieren“, meinte Jacobsen, der schon länger in die Gedanken von Kim Ekdahl du Rietz eingeweiht war. Schon vor seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung im vergangenen Jahr war der Abschied ein Thema. Egal wie die Sache ausgeht – die Löwen brauchen einen Plan B. Wie sieht es da aus? „Bei Plan B sieht es nicht so positiv aus“, betonte der Coach. Ganz einfach deshalb, weil es wenige Rückraumspieler von der Güte und Klasse des Schweden gibt, deren Vertrag im nächsten Sommer ausläuft. „Wir finden es sehr schade, wir tun alles, um ihn noch zu halten“, sagte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. Spätestens bis Ende Januar soll die Entscheidung gefallen sein – so oder so. Per Option kann er den Meister verlassen. Natürlich kursieren bereits Namen von potenziellen Nachfolgekandidaten. Julius Kühn vom VfL Gummersbach ist in der Gerüchteküche, Steffen Fäth von den Füchsen Berlin, der allerdings noch einen Vertrag bis 2018 hat. Die jungen Philipp Weber (HSG Wetzlar) und Dominik Weiß (TBV Stuttgart) scheinen eher noch nicht in Frage zu kommen. „Wir suchen den Markt ab, ob wir eine Ablöse zahlen, hängt immer davon ab, wie hoch sie ist, das ist auch dann möglich, wenn ein geringeres Monatsgehalt für den Spieler folgt“, erklärte Jennifer Kettemann. Und doch noch kurz zu RK Zagreb. „Das ist eine sehr talentierte Mannschaft, gerade wurde der Trainer gewechselt, ich hoffe, wir machen nicht dieselben Fehler wie in der letzten Saison, als wir mit fünf Toren führten und durch das 29:31 im Achtelfinale ausschieden“, sagte Jacobsen.

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