Sport Die Konter-Gala

91-60130196.jpg

Mannheim. Noch eine Gala: Im letzten Bundesliga-Heimspiel des sehr erfolgreichen Jahres kamen die Rhein-Neckar-Löwen gestern Abend in der SAP-Arena zu einem ungefährdeten 35:25 (19:13)-Sieg gegen TuS Nettelstedt-Lübbecke.

 
Bis zum Jahresende stehen nun noch Dienstreisen nach Erlangen, Berlin und Hamburg an, am Samstag (21 Uhr) kommt MK Veszprém zum Spiel der Champions League. Die Löwen landeten einen sicheren Start-Ziel-Sieg. Aber klar doch: Wer so einen Torhüter in seinen Reihen weiß! Fünf Paraden von Niklas Landin und eine aufmerksame Abwehr – das bedeutete nach elf, zwölf Minuten bereits eine Sieben-Tore-Führung. Die Löwen zeigten schon da, dass sie die weltbeste Konter-Mannschaft sind. Es war eine Augenweide, wie sie die schnellen Gegenangriffe vortrugen. Nach neun Minuten nahm TuS-Trainer Dirk Beuchler bereits die erste Auszeit. Sein Kollege Nikolaj Jacobsen hatte sich nach dem Studium der Nettelstedter Spiele zu einer extrem offensiven 5:1-Abwehr entschieden, Uwe Gensheimer agierte vorgezogen, Andy Schmid, sonst eigentlich nur im Angriff dabei, verteidigte links, Stefan Kneer blieb bis zur Schlussphase draußen. Das Konzept ging auf, auch wenn sich ab Mitte der ersten Halbzeit für ein paar Minuten der eine oder andere Konzentrationsfehler einschlich. „Kompliment an meine Mannschaft, sie hat es wirklich gut gemacht“, sagte Nikolaj Jacobsen. Lediglich Gabor Langhans bereitete den Löwen in der ersten Halbzeit Kopfzerbrechen, er fand die Lücken. Aber auch auf den Linkshänder im rechten Rückraum stellte sich der Tabellenführer ein, nach der Pause war der Unterschied zwischen beiden Mannschaften noch krasser. Nettelstedt liegt den Löwen einfach, in der vergangenen Rückrunde gab es einen 37:24-Sieg. „Die Löwen sind unfassbar gut, wir lagen schnell hinten. Wir fanden kein Mittel“, gab Rückraumspieler Jens Schöngarth zu. Der Ex-Friesenheimer Christian Dissinger hatte mit zwei Pfostenschüssen Pech, kam wie seine Kameraden nicht ins Spiel, denn die beste Abwehr der Liga hielt dicht, die Konter klappten vorzüglich. Und auch aus dem Spiel heraus gab es manch richtig schönen Zug. Das 25:17 und 34:23 von Bjarte Myrhol, jeweils auf Vorlage von Andy Schmid erzielt, waren Extraklasse. „Wir wollten von Anfang an zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind“, betonte Kreisläufer Myrhol, der Spieler des Spiels. Wie ehrgeizig die Löwen sind, verdeutlichte eine Szene mit Uwe Gensheimer. Der Kapitän hatte bereits zehn Tore erzielt, scheiterte auf dem Weg zum elften an Nikola Blazicko – und warf auf der Bank vor Wut die Plastikflasche auf den Boden. „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel, die meiste Zeit haben wir sehr, sehr gut gespielt“, befand Gensheimer.

x