Sport Die einen enttäuscht, die anderen glücklich

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Mannheim. „Sehr enttäuscht“ war Alfred Gislason nach der 20:24-Niederlage am Mittwoch im Handball-Schlagerspiel bei den Rhein-Neckar-Löwen. „Sehr glücklich“ waren die Spieler des Herausforderers und Spitzenreiters. Mehr nicht. Von einer Vorentscheidung im Titelkampf will bei den Löwen trotz sechs Punkten Vorsprung auf den Rekordmeister niemand sprechen.

„Die Löwen Meister? Das habe ich in den letzten zwei Jahren schon öfter gelesen. Das habe ich zwei Jahre lang gehört. Wir haben ein Heimspiel gewonnen, mehr ist noch nicht passiert“, sagte Regisseur Andy Schmid nach hartumkämpften 60 Minuten. Was den Schweizer so vorsichtig macht: In den beiden vergangenen Spielzeiten waren die Löwen zweimal ganz nah dran am Titel, scheiterten aber im Endspurt, mussten zweimal den THW auf den letzten Drücker vorbeiziehen lassen. Die Analyse des Spielmachers: „Wir wollten den Sieg einen Tick mehr, das hat man an der Körpersprache gesehen.“ Sieben Tore nur ließen die Löwen in der ersten Halbzeit zu – sensationell. Die Abwehr mit dem überragenden Innenblock Stefan Kneer und Gedeón Guardiola sowie Torhüter Mikael Appelgren war eine Wucht. Und nach der Pause stemmten sich die Löwen vehement gegen die Aufholjagd der von Erfolgen verwöhnten Kieler. Der Favorit ist angeschlagen, ja verunsichert. „Es war wichtig, dass die Mannschaft dann angefangen hat dagegenzuhalten“, fand Geschäftsführer Lars Lamadé. Seine Mannschaft hatte nach einer Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder die richtigen Antworten, so brachte sie den Sieg ins Ziel. „Sechs Punkte Vorsprung auf Kiel sind super zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison, wir konnten noch mehr Druck aufbauen“, meinte der Torhüter, der das Duell gegen seinen Vorgänger Niklas Landin gewann. Patrick Groetzki gab zu bedenken, dass noch einige Teams näher dran sind an seiner Mannschaft, mit drei, vier Verlustpunkten nur. Die Rolle des Gejagten – ein Problem? „Das waren wir vor dem Spiel gegen Kiel schon“, erklärte der Rechtsaußen. „Der Sieg gibt uns noch mehr Selbstvertrauen, als wir schon hatten. Aber es kann noch viel passieren“, sagte Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz. 25 Spiele liegen noch vor dem Tabellenführer, einen Tag vor Weihnachten kommt es bereits zum „Rückspiel“ in der Sparkassen-Arena in Kiel. Die nächste Bundesliga-Partie ist am nächsten Mittwoch bei HBW Balingen-Weilstetten, zunächst aber geht es wieder auf Reisen: Am Samstag (17.30 Uhr) gastiert das Team bei HC Vardar in Mazedonien. Ob dann Darko Stanic (37) noch dabei ist? Der Torhüter liebäugelt anscheinend mit einem Wechsel nach Katar. Das ist bedauerlich, denn mit Mikael Appelgren bildete der schweigsame Serbe im ersten Teil der Saison ein sehr gutes Duo. Für Sommerneuzugang Stanic käme wohl der zuletzt vertragslose Slowake Richard Stochl (39). Das zum Thema: Es kann immer etwas passieren …

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