Handball Der achte Mann der „Eulen“

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LUDWIGSHAFEN (zkk/sid). Die Handball-Bundesliga, das ist Stress pur für Neuling TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Innerhalb von nicht einmal 48 Stunden haben die „Eulen“ zwei Punktspiele vor der Brust: Heute (19.45 Uhr) geht’s in der Eberthalle gegen Frisch Auf Göppingen, am Sonntag (17.15 Uhr) gastiert die TSG beim VfL Gummersbach.

„Frisch auf, nach Ludwigshafen“, heißt es auch für Nationalspieler Michael Kraus. Der vom Deutschen Handball-Bund (DHB) bis gestern suspendierte 118-fache Nationalspieler ist von der Anti-Doping-Kommission freigesprochen worden, die wegen eines schuldhaften Kontrollversäumnisses ermittelt hatte. Kraus konnte bei der Anhörung mit seiner Lebensgefährtin glauben machen, dass seine Türklingel nach seinem Umzug nicht funktionierte, er den Kontrolleur nicht gehört habe. Kraus darf heute gegen die TSG spielen.TSG-Trainer Thomas König mag sich nicht über den Spielplan der Bundesliga aufregen, er sieht mit Vorfreude der Heimpremiere gegen den achtmaligen deutschen Meister entgegen. „Das Spiel hat absolute Priorität“, sagt der Coach, der dem Ensemble des schwedischen Trainers Magnus Andersson große Qualität zuschreibt. „Göppingen ist sehr erfolgreich gegen die Füchse Berlin gestartet, verfolgt mit dem neuen Trainer auch eine neue Philosophie und hat sich sehr gut verstärkt“, urteilt TSG-Geschäftsführer Werner Fischer. Er erwartet „ein sehr schweres Spiel und hofft, dass unsere Mannschaft wie in Flensburg über sich hinauswächst. Dann hat sie auch eine Chance, eine Überraschung zu schaffen“. „Es gibt noch ausreichend Karten“, sagt Fischer, der ein gute Kulisse in der Eberthalle erwartet, wo es zwei Zusatztribünen gibt und 2350 Besucher Platz finden. „Unsere Chance liegt in der mannschaftlichen Geschlossenheit und in unserer guten Abwehr. Wenn wir die freien Chancen besser nutzen als in Flensburg, auch die einfachen Tore schießen, dann machen wir ihnen das Leben schwer“, sagt Thomas König, der die Klasse von Spielern wie Alix Nyokas, Manuel Späth, Christian Schöne und dem ganz stark gewordenen ehemaligen Rhein-Neckar-Löwen Zarko Sesum rühmt. Evgeni Pevnov, der Ex-Friesenheimer, geht in seine zweite Saison in Göppingen, hat am Kreis in Späth und Bojan Beljanski erstklassige Konkurrenz. Groß ist die Vorfreude Philipp Grimms. „Ich hoffe, dass die Fans uns wieder total unterstützen. An einem guten Tag können wir dann auch mal so ein Spiel gewinnen“, meint der 29-Jährige, der in seine achte Saison in Friesenheim geht. „Das Publikum ist unser achter Mann“, schwärmt Trainer König. Die Leistung der TSG bei der 23:29-Niederlage beim Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt ermutigt den Linksaußen. „Wir haben phasenweise eine sehr gute Abwehrleistung gezeigt und hatten einen starken Kevin Klier im Tor“, sagt Grimm: „Hätte Kevin nicht so überragend gehalten, hätte es am Anfang nicht 1:4, sondern 1:10 geheißen!“ Heute vor dem Spiel wird Torhüter Kevin Klier von RHEINPFALZ-Chefredakteur Michael Garthe als Spieler des Jahres geehrt. Der 30-Jährige ist der Sieger der Leserwahl.

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