Sport Deftiger Dämpfer

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Frankfurt. Die Rhein-Neckar-Löwen haben gestern einen herben Rückschlag im Kampf um den Gruppensieg in der Champions-League-Vorrunde erlitten. In der Frankfurter Fraport-Arena verlor der deutsche Handball-Meister verdient mit 27:33 (16:17) gegen Vardar Skopje und hat jetzt in der Gruppe B drei Zähler Rückstand auf den mazedonischen Meister.

Das Ergebnis deutet darauf hin, dass die Löwen einen schwachen Tag zum Ende der Hinrunde der Gruppenphase gehabt haben könnten. Doch viel mehr als das eigene Unvermögen war die Stärke des Gegners ursächlich für die erste Heimniederlage in dieser Champions-League-Saison. Skopje stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass es im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal besser geworden ist und deshalb ein heißer Kandidat für die Teilnahme am Final Four in Köln im Juni ist. In den vergangenen drei Jahren war Vardar jeweils knapp im Viertelfinale gescheitert. „Man muss ab und zu akzeptieren, wenn ein Gegner besser ist“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen: „Skopje war heute die bessere Mannschaft.“ Schon zu Beginn der Partie hatten die Löwen große Probleme, ein Mittel gegen den starken Angriff der Mazedonier zu finden. Mit Dynamik und Kraft überzeugte der Rückraum und gab der besten Abwehr der Bundesliga wiederholt unlösbare Rätsel auf. Mit Leidenschaft und Energie wehrten sich die Löwen zunächst erfolgreich. Nach schnellem 5:9-Rückstand erarbeiteten sich die Badener mit 16:15 (28.) die erste Führung der Partie. Es sollte allerdings die einzige bleiben, weil die Löwen nur 30 Minuten europäisches Topniveau zeigen konnten, während es die Mazedonier fast über die komplette Spielzeit schafften. Nach dem 16:17 zur Pause brach es über die Löwen herein, weil Skopje erneut konzentriert aus der Kabine kam, die Badener sich zu viele technische Fehler erlaubten und Vardar-Torwart Arpad Sterbik plötzlich immer stärker wurde. In der 40. Minute lagen die Mazedonier beim 24:18 erstmals mit sechs Toren vorne, und zehn Minuten vor dem Ende war die Begegnung beim 30:21 aus Sicht von Vardar entschieden. „Die Phase direkt nach der Pause war der Knackpunkt“, befand Hendrik Pekeler. Der Kreisläufer nahm sich selbst von der Kritik nicht aus: „Ich habe zu viele Zweikämpfe verloren, gegen Joan Canellas standen wir alle zu defensiv.“ Der Ex-Kieler nutzte dies und wurde mit zehn Toren bester Werfer der Partie. Immerhin: In der Schlussphase betrieben die Löwen noch Ergebniskosmetik, weil sie einerseits im Angriff mit dem siebten Feldspieler agierten und dadurch zu leichten Toren kamen und andererseits das Niveau der Mazedonier etwas nachließ. Die Aufholjagd kam aber zu spät, die Vorrunde der Gruppe B beenden die Löwen voraussichtlich auf dem dritten Platz. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Bauer - Petersson (6), Schmid, Ekdahl du Rietz (3) - Groetzki (3), Sigurdsson (7/2) - Baena (4) - Manaskov, Pekeler (1), Mensah Larsen (1), Steinhauser, Abt, Reinkind (1), Guardiola (1) Vardar Skopje: Sterbik, Milic - Maqueda (4), Cindric (7), Canellas (10) - Cupic (2), Dibirov (3) - Stoilov (3) - Ferreira, Dereven, Karacic, Dujshebaev (2), Abutovic (1), Shishkarev, Borozan, Marsenic (1) Spielfilm: 2:2 (5.), 5:9 (13.), 10:11 (19.), 16:15 (28.), 16:17 (Hz.), 18:24 (40.), 21:30 (50.), 27:33 (Ende) - Siebenmeter: 4/2 - 0/0 - Zeitstrafen: 1/2 - Beste Spieler: Petersson, Sigurdsson, Baena - Cindric, Canellas, Sterbik - Zuschauer: 2649 - Schiedsrichter: Sondors/Licis.

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