Sport Das Lachen ist wieder da

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Mannheim. 30 Minuten lang war es eine zähe Angelegenheit, doch nach einem Blitzstart in der zweiten Halbzeit fanden die Spieler der Rhein-Neckar-Löwen die Leichtigkeit wieder – und gewannen das Landesderby in der Handball-Bundesliga gegen Frisch Auf Göppingen noch souverän mit 35:26 (16:16).

Für die etwas mehr als 7000 Zuschauer in der SAP-Arena gab es in der zweiten Halbzeit Szenen zu beobachten, die bei Spielen der Löwen schon seit einigen Wochen nicht mehr zu sehen gewesen waren. Als sich die Spieler um Kapitän Andy Schmid von dem Druck befreit hatten, der offensichtlich auf ihnen lastete, kehrte das Lachen in ihre Gesichter zurück. „Es kam das Selbstvertrauen und die Sicherheit zurück, das war deutlich zu spüren“, sagte Nikolaj Jacobsen zufrieden. Der Löwen-Trainer genoss die zweite Halbzeit, denn in ihr versprühten seine Cracks die Lockerheit, die ihnen zwischenzeitlich abhandengekommen zu sein schien. „Es hat gut getan, mal wieder deutlich zu gewinnen“, erklärte Rechtsaußen Patrick Groetzki. Nach dem 16:16 zur Pause benötigten die Löwen nach Beginn der zweiten Halbzeit gerade einmal fünf Minuten, um eine 22:16-Führung herauszuwerfen und sich selbst damit von den imaginären Fesseln zu befreien. Die zuvor löchrige Defensive war plötzlich viel schwerer zu durchdringen, so dass die Göppinger schnell an die eigenen Grenzen stießen. Die Jacobsen-Schützlinge transportierten die Freude am gemeinsamen Verteidigen auf die Ränge und bildeten eine Symbiose mit den eigenen Fans. Die Folge war, dass die Badener zwischenzeitlich bis auf 32:20 davon stürmten, ehe die Göppinger in den Schlussminuten etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten. Zuvor musste der deutsche Meister eine Halbzeit lang Handball arbeiten. Im Angriff lief es für die Badener ordentlich, was 16 Tore bis zur Pausensirene belegen, doch in der Abwehr stimmten die Abläufe nicht perfekt. „Wir standen zu weit auseinander und haben uns nicht gegenseitig geholfen“, sagte Groetzki. Die Vorstellung der Löwen erinnerte in dieser Phase an die Auftritte zuletzt in der Champions League gegen Kristianstad und Brest: Sie waren uninspiriert. Die Badener benötigten einen Dosenöffner, um zu ihrem eigenen Selbstverständnis zurückzufinden. „Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit konnten wir Göppingen überrennen“, sagte Gudjon Valur Sigurdsson. Der Linksaußen erzielte seine vier Tore allesamt nach der Pause, als der Gegenstoß-Express der Löwen Fahrt aufgenommen hatte. Schon lange vor dem Spielende wurde auf der Bank der Badener gelacht. Die Unbeschwertheit kehrte nicht nur auf das Spielfeld zurück, es hatte alle aus dem Löwen-Tross erfasst. Deshalb war der Sieg gestern mehr wert als zwei Punkte in der Bundesliga-Tabelle – er brachte Sicherheit in die Köpfe der Löwen zurück. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren (1), Palicka - Petersson (5), Schmid (9/5), Ekdahl du Rietz (6) - Groetzki (2), Sigurdsson (4/1) - Pekeler (2) - Manaskov, Baena (3), Mensah Larsen, Reinkind (2), Guardiola (1), Steinhauser, Abt Frisch Auf Göppingen: Rutschmann, Prost (17.-43.) - Pfahl (3), Fontaine (2), Kaufmann - Halen (3/2), Schiller (6) - Späth (5) - Heymann (4), Barud (2), Sesum, Berg, Rentschler Spielfilm: 3:4 (7.), 8:6 (15.), 9:10 (20.), 11:13 (24.), 16:16 (Hz.), 22:16 (36.), 26:19 (43.), 31:20 (52.), 35:26 (Ende) – Siebenmeter: 6/6 - 2/2 - Zeitstrafen: 2/3 - Beste Spieler: Ekdahl du Rietz, Appelgren, Schmid - Schiller, Späth - Zuschauer: 7037 - Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin). |mxk

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