Sport Da sind es nur noch 19

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LUDWIGSHAFEN. Es war eine glanzvolle „englische“ Woche für die TSG Friesenheim. Der Handball-Zweitligist hat alle drei Spiele souverän gewonnen und bleibt im Rennen um den dritten Aufstiegsplatz dem HSC 2000 Coburg auf den Fersen. Am Sonntag fertigte Friesenheim den HC Empor Rostock mit 36:25 (18:17) ab (RHEINPFALZ online berichtete).

31:23 in Rimpar, 34:22 in Saarlouis und nun 36:25 gegen Rostock – die TSG gab sich keine Blöße. Der Aufwärtstrend hält an. Erst acht Punkte hat die Mannschaft von Trainer Ben Matschke in der Rückrunde abgegeben. Weil der HSC 2000 Coburg, aktuell Tabellendritter und auf einem Aufstiegsplatz, schon elf Punkte in der Rückserie eingebüßt hat, haben beide Konkurrenten nun 20 Minuspunkte. Allerdings hat Coburg ein Spiel mehr ausgetragen als Friesenheim – und eine um 19 Treffer bessere Tordifferenz. Die aber schmilzt. Am Sonntag gegen Rostock tat sie dies besonders. Die 1853 Zuschauer erlebten ein Handballspektakel vom Feinsten. Allerdings ging es erst nach der Halbzeitpause so richtig ab, denn zu Beginn hatte die TSG einige Mühe. Die Gäste führten zwischenzeitlich sogar (9:8, 13.). Doch in der zweiten Hälfte fegten die „Eulen“ die Norddeutschen mit 18:8 aus der Halle. „Im Laufe des Spiels haben wir uns gesteigert. Dann haben wir uns über eine kompakte Abwehr und einen wieder sensationellen Torwart Kevin Klier in einen Torrausch gespielt“, sagte Kai Dippe. Der Kreisläufer erzielte neun Tore und zeigte sein bisher bestes Spiel für die TSG. Dippe ist ein Siegertyp. Er geht an seine Grenzen, lebt von seiner Emotion. „Wir haben viele Siegertypen im Team. Gerade die Jungen sind so heiß auf die Erste Liga“, sagte Philipp Grimm. Damit meinte der Kapitän der TSG auch Kai Dippe. Grimm meinte aber auch Trainer Ben Matschke. Denn der bereitet seine Mannschaft exzellent auf die Gegner vor. „Es ist auch ein konditionelles Thema, wenn wir mit Kantersiegen gegen Rimpar, Saarlouis und jetzt Rostock über 30 Tore plus in kürzester Zeit erzielen. Da sieht man die Handschrift von Ben Matschke und dem gesamten Trainerstab. Gerade in der entscheidenden Schlussphase sind wir körperlich und mental voll da“, betonte Grimm. „Man sieht, was wir für tolle Typen haben. Jeder will das Maximum erreichen. Das macht einfach nur Spaß. Mal sehen, wo die Reise noch hinführt“, sagte Torwart Klier. Ein Ziel hat Trainer Matschke – offiziell zumindest – nicht vorgegeben. „Egal, wie die Nummer ausgeht, wir wollen mit Klarheit und Demut an die drei restlichen Partien rangehen.“ Matschke ist Kultfigur in Friesenheim. Er wurde nach dem Kantersieg mit „Matschke, Matschke“-Sprechchören von den Fans beim Trainerplausch begrüßt. Das gab es in den vergangenen zehn Jahren noch nie. Matschke war dies fast schon peinlich. Der Trainer hat – sportlich zumindest – eine Aufbruchstimmung ausgelöst. „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Jungs so marschieren“, sagte Matschke nach den Siegen am Mittwoch und am Sonntag. Er habe noch nie so einen emotionalen Sieg erlebt. „Der Fokus in Deutschland liegt auf uns. Das freut uns, und wir nehmen das an“, sagte Matschke. So spielten Sie TSG Friesenheim: Klier - Lex (7), Büdel (2), Dietrich - Hauk (1), Grimm (5/1) - Dippe (9) - Slaninka (1), Kastening (5), Schmidt, Weber (2), Kupijai, Durak (4) HCE Rostock: Kominek (ab 14. Porath) - Trupp (4), Zemlin (4), Pechstein (3) - Gruszka (4), Papadopoulus (5/1) - Flödl (4) - Lux, Becvar, Dethloff (1), Spielfilm: 1:0 (2.), 2:1 (3.), 6:4 (8.), 6:6 (10.), 8:9 (13.), 11:9 (15.), 14:10 (19.), 14:12 (21.), 16:16 (29.), 18:17 (30.), 25:21 (40.), 27:22 (43), 30:24 (51.), 34:25 (58.), 36:25 (60.) - Zeitstrafen: 3:4 - Siebenmeter: 1/1 - 3/1 - Beste Spieler: Lex, Dippe, Grimm, Klier – Papadopoulus, Pechstein, Porath - Zuschauer: 1853 - Schiedsrichter: König /Siebert (Radevormwald).

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