Handball Bewegende Dienstreise

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LUDWIGSHAFEN (zkk). Am 10. Dezember 2014 bezwingt die TSG Ludwigshafen-Friesenheim den HBV Lemgo 25:24. Seither ist Lemgo ungeschlagen, holte 10:2-Punkte in Serie. Heute (19 Uhr, Lipperlandhalle) gastiert die TSG in Lemgo. Das heißt: Abstiegskampf pur.

TBV kam am Mittwoch nicht über ein 21:21 gegen HBW Balingen-Weilstetten hinaus, hat 15:31-Punkte und ein Spiel mehr ausgetragen als die Friesenheimer (14:30-Punkte). TSG-Trainer Thomas König rechnet heute Abend auch mit dem Einsatz von Andrej Kogut. Der Spielmacher ist im Training umgeknickt, will aber auflaufen. Für ihn ist es eine Reise in die Zukunft, denn Kogut hat bereits im August signalisiert, nach Lemgo zu wechseln. Er hatte ja nie und nimmer damit gerechnet, dass sein künftiger Verein in den Abstiegskampf verwickelt würde. Im Hinspiel hatte Kogut die prekäre Situation ausgeblendet, Charakter bewiesen und eine beeindruckende kämpferische und spielerische Leistung geboten. So rechtfertigte der 26-Jährige auch das Vertrauen seines Trainers, der Kogut als Spieler und als Mensch hoch schätzt. Ist es für Kogut eine Reise in die Zukunft, so ist es für Gunnar Dietrich eine Reise in die Vergangenheit. Von 2011 bis 2013 hatte der 2,03 Meter große Rückraumstratege das Trikot des TBV getragen. Um sein Studium zu forcieren war Dietrich – in Ludwigshafen privat gebunden – zur TSG zurückgekehrt. Nach 2010 schaffte er 2014 mit den „Eulen“ erneut den Aufstieg in die Bundesliga. Dort wird „Günes“ als herausragende Persönlichkeit geschätzt. Von seinen Anspielen profitiert vor allem Kreisläufer Erik Schmidt. Aber mehr als 32 Tore hätte Dietrich angesichts seiner Klasse schießen müssen. Da ist der Lange manches Mal zu wenig Egoist. Der letzte Sonntag war ein bitterer für die TSG und für Dietrich. Die Mannschaft bot der SG Flensburg-Handewitt lange die Stirn, die Sensation lag in der Luft, da quittierte der sonst so besonnene Dietrich beim Stand von 17:17 eine Zeitstrafe, protestierte wütend gegen die nachweislich falsche Entscheidung und wurde für 2x2 Minuten ausgeschlossen. Das Spiel kippte, die TSG verlor 23:27. „Kein Vorwurf an Gunnar. Es war eher goldig, wie er wie ein Kind aufstampfte und dann abmarschiert ist“, sagte Trainer König. „ Zum Handball gehören Emotionen. Mit Abstand weiß ich ja, dass es vielleicht ein bisschen komisch aussah, als ich den Mundschutz auszog und so grimmig geguckt habe, als ich runter bin. Aber ich habe niemand beleidigt, da muss man nicht 2x2 Minuten geben. Aber natürlich muss man die Entscheidungen auch akzeptieren“, sagte Dietrich. In Lemgo hat sich seit der Begegnung mit der TSG einiges geändert – vor allem auch der Trainer. Niels Pfannenschmidt wurde entlassen, Ex-Nationalspieler Florian Kehrmann ist nun Cheftrainer und brachte die Mannschaft wieder auf Kurs. „Ich freue mich auf das Spiel in der alten Heimat. Für beide ein ganz wichtiges Spiel. Eine Chance haben wir aber nur, wenn unsere Abwehr stabil steht und wir auch mal die einfachen Tore machen“, sagte Dietrich.

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