Sport Auf der Startbahn zum Höhenflug

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Ludwigshafen. Das Spiel beginnt: Zweitligist TSG Ludwigshafen-Friesenheim, Vorjahresvierter und nur durch das schlechtere Torverhältnis am nicht geplanten direkten Wiederaufstieg gescheitert, startet heute (19 Uhr, Friedrich-Eberthalle) gegen Tusem Essen in die Saison.

Auch vor einem Jahr war Tusem der Auftaktgegner der „Eulen“. In Essen gab es damals nichts zu holen. „Im letzten Jahr hat es erst nach vier, fünf Spielen klick bei uns gemacht. Das ist jetzt anders, jetzt hat es glücklicherweise letzten Sonntag klick gemacht – ich war ja nicht dabei, aber wie die Jungs gegen Gummersbach gespielt haben, das war sensationell“, schwärmt Pascal Durak vom 32:31-Erfolg im DHB-Pokal gegen Bundesligist VfL Gummersbach. „Wir hatten nur wenige Fehlwürfe, wir haben alles auf den Punkt gebracht, haben geduldig gespielt“, sagt der Rechtsaußen, der die Vorbereitungsspiele bis dahin als eher durchwachsen sah und erlebte: „Wir sind bis Sonntag unter unseren Möglichkeiten geblieben.“ Durak plagt sich mit einer Patellasehnenreizung und kann nur dosiert trainieren. Würde der 24-Jährige das volle Programm durchziehen, könnte er möglicherweise nicht spielen. Und eine Operation mag Durak, der Dauerbrenner der letzten Saison, keineswegs riskieren. Durak , der in Heidelberg BWL studierte, hat sich neu organisiert, setzt seine Ausbildung wegen des Handballs in einem Fernstudium fort. Im Handball hat der schnelle Rechtsaußen viel vor: „Mein Ziel ist es, mit den ,Eulen’ aufzusteigen. Ich weiß, was die Mannschaft kann, und die Zweite Liga ist dieses Jahr nicht so stark wie im letzten Jahr.“ Bis auf Dominik Claus und Robin Egelhof hat Trainer Ben Matschke alle Spieler zur Verfügung. Aber die Verletzungsmisere hatte die Vorbereitung eingetrübt. „Am Donnerstag hatte ich erstmals beim Trainingsspiel wieder Sechs gegen Sechs auf dem Platz“, sagt der TSG-Coach, der alle Trainingseinheiten in der Eberthalle abhalten konnte. Sie soll wieder zur Festung, zum Festspielhaus werden. „Ich habe das bisher ja nur als Gegner erlebt, vor zwei Jahren mit dem HSV eine richtige Klatsche bekommen. Ich wünsche mir, dass wir unsere Zuschauer wieder so begeistern können. Ich freu’ mich auf meine Heimpremiere“, sagt Neuzugang Alexander Feld, der wegen einer Ellenbogenverletzung erst am Pokalwochenende zum Einsatz kam und einen exzellenten Einstand hatte. Feld verfolgt ein klares Ziel mit seinem neuen Klub: „Ich will mit Friesenheim in die Bundesliga!“ Die Erwartungshaltung ist hoch, das weiß Ben Matschke. Aber er sorgt sich um eine Reihe von Spielern, die Trainingsrückstand haben. Tusem sieht er als Mannschaft, „die in der Liga mit den schnellsten Ball spielt, die Hälfte ihrer Tore durch den Gegenstoß macht“. Matschke: „Eine gute, junge Mannschaft, die im Umbruch ist, mit Stephan Krebietke einen kreativen Trainer hat.“ Glücklich ist Ben Matschke über die Integration seiner Neuzugänge. „Die besitzen eine Wahnsinnsqualität“, schwärmt der 34 Jahre alte Trainer von Routinier Oliver Heß (bisher HC Erlangen), seinem Wegbegleiter Denni Djozic sowie Alexander Feld (Bayer Dormagen, zuvor HSV Hamburg). „Sie bringen uns auch in der Professionalität weiter. Sie sind nach dem Training teilweise auch länger da, arbeiten daran, ihre Defizite auszumerzen. Das zeigt auch den anderen, dass sie auch da sind, um mehr zu machen. Das ist ein weiterer Schritt der Professionalisierung. Die Neuen passen auf den Punkt.“ Ein tolle Entwicklung attestiert Matschke Eigengewächs Alexander Falk (18). Kreisläufer Martin Slaninka, vor einem Jahr gekommen, bereitet dem Trainer sehr viel Freude. „Martin wird mehr und mehr zum Führungsspieler, er ist mutiger geworden, auch in der Kommunikation.“ Und Patrick Weber lässt es richtig krachen. „Ich habe richtig Lust auf die Runde“, sagt Matschke. Er mag keinen Aufstieg versprechen, dafür aber Erlebnis-Handball einer leidenschaftlichen, authentischen Mannschaft: „Das ist eine junge Truppe, die ist nahbar, die ist für alle Fans da. Und sie gibt alles für den Erfolg!“

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