1. FC Kaiserslautern „Nicht kleiner machen als wir sind“
«Kaiserslautern.» Die Trainerfrage hat Fußball-Zweitliga-Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern noch nicht beantwortet. Klar ist nur, dass die Interimstrainer Manfred Paula und Alexander Bugera die Mannschaft am Montag (20.30 Uhr) im Spiel bei Union Berlin coachen.
Manfred Paula (52) ist im Vergleich zu Alexander Bugera nicht nur 13 Jahre älter, er wirkte gestern auch als der ruhigere Part von beiden. Bugera pushte mit Worten, der gebürtige Regensburger Paula analysierte mit seinem bayerischen Idiom die Lage sachlich, aber nicht minder zukunftsgewandt-positiv. „Natürlich ist es in unserer Situation nicht so, dass wir frohlockend durch die Gänge springen“, sagte Paula, „es ging zunächst einmal darum, eine positivere Grundstimmung zu erzeugen.“
Team auf "gutes mentales Niveau" heben
Nicht nur bei der Mannschaft, sondern auch bei den Mitarbeitern rund um das Team. Der letzte Tabellenplatz nagt an allen auf dem Betzenberg. Nach Paulas Einschätzung werde es aber definitiv gelingen, die Mannschaft bis zum Montagabend auf ein „gutes mentales Niveau“ zu heben.
Daniel Halfar der rechte Arm
Alexander Bugera diene ihm dank „Erfahrung, Herzblut und Mentalität“ als „kongenialer Partner“. Auf dem Rasen fungiere Daniel Halfar als verlängerter Arm. „Er spielt eine sehr wichtige Rolle“, sagt Paula, „er ist klar strukturiert, in seiner Persönlichkeit gefestigt.“ Wenn Halfar der rechte Arm ist – wer ist dann der linke? „Es gibt daneben noch zwei, drei erfahrene Spieler, die eine Führungsrolle übernehmen werden.“ Übernehmen müssen. Union Berlin hat die eigenen Erwartungen mit Platz zehn bis dato ebenfalls noch nicht erfüllt, gleichwohl hat es Gründe, weshalb die Mannschaft zu den Aufstiegsanwärtern zählt. Paula weiß um die Stärken des Berliner Ensembles, natürlich. Er sagt aber auch: „Ich bin mir sicher, wir werden stabiler stehen als zuletzt. Bringen wir unsere Qualitäten über 90 Minuten ein, werden wir etwas holen, davon bin ich überzeugt.“ Bugeras Credo in anderen Worten: Nicht kleiner machen, als man ist. Um die allgemeine Verunsicherung nach fünf Niederlagen in sieben Spielen weiß Bugera, sieht die Spieler aber in den ersten drei gemeinsamen Trainingseinheiten „sehr fokussiert“.
4-2-3-1 statt 4-1-4-1
Beim 0:2 gegen Aue hatte Norbert Meier, der am Tag nach dem Desaster entlassen wurde, auf eine 4-1-4-1-Formation gesetzt. Bugera favorisiert ein 4-2-3-1, ist aber vor allem auch ein Freund des variablen Spiels. „Nicht das System, der Auftritt, wie wir spielen, ist wichtig“, sagt Bugera: „Entscheidend ist, wie wir uns auch auf dem Platz motivieren.“ „Ich bin ein Trainer, der schon offensiv ausgerichtet ist, verteidige gerne nach vorne“, beschreibt Bugera seinen Stil, seine Überzeugung. Er hält nichts davon, sich am Montag an der Alten Försterei einzuigeln. Bei allem Respekt vor „Eisern Union“, auch beim Wissen um die Stärke der Mannschaft von Jens Keller, müsse man auch wissen, dass Union keins der letzten fünf Spiele gewonnen hat. „Wir sind in der Zweiten Bundesliga. Wir spielen nicht gegen Dortmund oder Bayern. Es ist Union ...“, relativiert Bugera und macht deutlich: „Wir dürfen uns nicht kleiner machen als wir sind.“
Das Ziel ist die Null
So wie Bugera spricht, denkt auch Marius Müller. Er hält – abgesehen vom 0:3 beim Auftakt in Nürnberg – gut, seit er aus Leipzig zum FCK zurückgekehrt ist. Aber die Negativserie zehrt an seinen Nerven. Sieben Spiele, kein Sieg, zwölf Gegentore, Platz 18 – das ist nicht Müllers Anspruch an sich und an den FCK. „Wäre schön, endlich mal zu null zu spielen“, sagt der 24-Jährige. Auf ein Neues!