Sport Nachschub aus dem Talentschuppen

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FUSSBALL: Jung und gut – drei Jung-Profis im Kader des 1. FC Kaiserslautern schreiben in der so enttäuschenden Hinrunde 2016/17 positive Schlagzeilen: Julian Pollersbeck (22), die neue Nummer 1, Robin Koch (20), ein ganz wesentlicher Stabilisator der Defensive, und Nicklas Shipnoski (18), der Junioren-Nationalspieler. Im Nachwuchsleistungszentrum des Zweitligisten wird erstklassig gearbeitet.

Kaiserslautern

. Nicklas Shipnoski ist acht, als er im WM-Sommer 2006 vom SV Kirchheimbolanden zum FCK kommt. Seit Sommer 2016 ist der Flügelstürmer Profi beim Verein seines Herzens, kam in der Hinrunde zu zwei Kurzeinsätzen in der Zweiten Bundesliga. „Es waren zwar nur wenige Minuten, aber die beiden Einsätze haben mich riesig gefreut, ich habe darin eine große Wertschätzung durch den Trainer gesehen“, sagt der schnelle Offensivmann, der wegen einer Knieblessur einige Wochen fehlte. „Schade, dass ich verletzt wurde, und ich mich nicht mehr zeigen konnte…“ Zeigen will und wird sich Shipnoski, Arztsohn aus dem nordpfälzischen Bischheim, im neuen Jahr. Im Trainingslager im Januar wird „Shipi“ allerdings fehlen. Wenn die Kollegen in Spanien für die Rückrunde schuften, beginnt für den dann 19-Jährigen die Abiturprüfung am Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern: Englisch, Biologie, Sport. „Nach dem Abi will ich angreifen“, verspricht Shipnoski, der weiß, „dass ich stabiler werden muss“. Das „Handtuch“ hat längst mit individuellen Einheiten im Kraftraum begonnen, auch um den Oberkörper zu stählen. Der Männer-Fußball wartet ... „Nach dem Abi will ich Vollgas geben, versuchen, immer im Kader zu sein“, sagt Shipnoski, für den sich mit der Unterschrift unter den Profivertrag ein Traum erfüllte – Profi beim Klub, dessen Fan er ist, für den er in der Bundesliga spielen möchte. Eine gewisse Popularität spürt er schon – vor allem in der Schule. „Da laufen die Kleinen schon mal hinter mir her, rufen, ,Shipi’, wollen Unterschriften auf Trikots – das erinnert mich an mich, als ich hinter Kevin Trapp und Willi Orban herlief.“ Weihnachten feiert der Jung-Profi heute daheim im Elternhaus, dann geht’s traditionell zu den Großeltern. „Für mich gehört der FCK noch immer in die Bundesliga“, sagt Robin Koch, in Kaiserslautern geboren, seit 2015 wieder im Verein, seit Herbst Profi. „Ich wollte nie etwas anderes werden“, betont der 20-Jährige. Den „Betze“ hat er von klein auf erlebt – auf der Tribüne mit seiner Mutter und dem drei Jahre jüngeren Bruder Louis, als Vater Harry, der Kult-Verteidiger, für den FCK spielte. Von 1995 bis 2003 stand Koch senior beim FCK unter Vertrag, spielte 187 mal in der Bundesliga, schoss 17 Tore, bestritt 33 Zweitligaspiele (6 Tore). Er stieg mit dem FCK 1996 ab, wurde im gleichen Jahr Pokalsieger, dem Aufstieg 1997 folgte die deutsche Meisterschaft 1998. „Leider ist meine Erinnerung an die Zeit nicht mehr so groß, aber ich weiß noch, dass mich die Stimmung immer begeistert, fasziniert hat“, sagt Robin Koch heute. „Der erste Vertrag, das erste Spiel gegen Arminia Bielefeld“ – die letzte Woche im September, der 2. Oktober – besondere Tage im Leben des jungen Koch. „Robin ist klar im Kopf, sehr gut erzogen, lernwillig, er macht es richtig gut“, lobt Trainer Tayfun Korkut den kopfballstarken Schlacks, der sich überrascht zeigt, dass er so schnell erste Wahl wurde. „Im Sommer in der Vorbereitung habe ich nicht darüber nachgedacht. Ich wollte einfach nur Gas geben – in jedem Training, in jedem Testspiel. Für mich als Verteidiger ist das Ziel Nummer eins immer, ohne Gegentor zu bleiben. Das hat ja oft gut geklappt, erst mit Tim Heubach, jetzt mit Ewerton.“ Das Ziel für die Rückrunde ist sonnenklar: „Wir müssen daran arbeiten, mehr Tore zu erzielen, um voran zu kommen“, sagt Robin Koch, der Weihnachten mit der ganzen Familie bei Oma und Opa nahe Bamberg feiern wird. Mit Koch in der Lauterer U23 spielte Julian Pollersbeck – kein Wunder also, dass ihre Abstimmung einfach klappt. Als „ein bisschen turbulent“ beschreibt der 22-Jährige sein Debüt im Zweitliga-Tor: André Weis sah beim Stand von 0:1 in Sandhausen Rot, Pollersbeck kam, kassierte das 0:2, überzeugte während der zweiwöchigen Sperre des Kollegen als Rückhalt und ist seither die Nummer 1. Pollersbeck debütierte wenig später beeindruckend gut in der deutschen U21-Nationalmannschaft, will sich mit dem Thema U21-EM 2017 in Polen aber noch nicht beschäftigen. „Es ging alles Schlag auf Schlag – aber wenn die Chance kommt, muss man vorbereitet sein“, sagt der Torhüter, der in 14 Zweitligaeinsätzen achtmal ohne Gegentor blieb. Mit Bierruhe, Mut beim Herauslaufen und guten Reflexen wurde er zum Rückhalt. Dass er beim Siegtor des 1. FC Nürnberg am Montag schlecht aussah, trübte die Stimmung natürlich. Die kann sich heute daheim in Emmerting, einem Ort zwischen Burghausen und Altötting, aufhellen, wenn Pollersbeck beim Duell an der Dartsscheibe, die er seinem Bruder letztes Jahr schenkte, gewinnt. „Ich hoffe, er hat gut trainiert“, sagt der Schlussmann. Eigentlich hatte Pollersbeck einen Trip zur Dart-WM in London im Sinn, die er nun „als großer Fan von Garry Anderson“ im Fernsehen verfolgt. „Ich bin ja nur 13,14 Tage im Jahr daheim, es sind 500 Kilometer von Lautern nach Hause,“ sagt der Torwart und freut sich auf erholsame Tage bei den Eltern. Den Vater sieht er häufiger: Er kommt zu fast allen Spielen. „Julian macht es gut. Er hat sich erstklassig entwickelt“, lobt Torwarttrainer Gerry Ehrmann den jungen Torhüter, der verinnerlicht hat: Fußball ist ein Tagesgeschäft. Heute Held, morgen Depp.

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An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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