Sport Korkut löst Wirbelsturm aus

Kaiserslautern. Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern ist – schon wieder – auf Trainersuche. Mit seinem Rücktritt hat Trainer Tayfun Korkut (42) die Verantwortlichen völlig überrascht. Die Suche nach einem Nachfolger läuft seit einer Woche auf Hochtouren. „Es geht nur noch um Kandidaten aus einem kleinen Kreis“, sagte gestern Sportdirektor Uwe Stöver. Namen mochte er nicht nennen.

Mit seinem Entschluss, beim FCK die Brocken hinzuwerfen, hat Korkut einen Wirbelsturm ausgelöst. Letzten Mittwoch erklärte er intern seinen Rücktritt, gestern ging sein bisheriger Arbeitgeber an die Öffentlichkeit. Korkut war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Stöver: „Dieser Schritt kam plötzlich und hat uns alle überrascht.“ Die bis 30. Juni 2018 laufenden Verträge von Korkut und seinem im Verein hoch geschätzten Co-Trainer Xaver Zembrod (50) sind aufgelöst. Dieser habe „sein Schicksal immer mit dem von Tayfun Korkut verbunden“, sagte Stöver. Abfindungen sind demnach nicht zu zahlen. „Wir wurden am letzten Mittwoch über die Entscheidung von Tayfun Korkut informiert“, schilderte Stöver die Abläufe der vergangenen Woche. Zwei Tage nach dem letzten Hinrundenspiel, dem 1:2 beim 1. FC Nürnberg, meldete sich Korkut demnach mit seinem Wunsch auf Vertragsauflösung. „Wir haben mit Tayfun Korkut gesprochen, aber seine Entscheidung war definitiv“, skizzierte Stöver die vergeblichen Versuche, den Coach umzustimmen. Auch die Vorstände Thomas Gries und Michael Klatt waren eingeschaltet, konnten den Coach aber nicht zu einer Umkehr bewegen. „Es gibt nicht den einen Grund. Unser Ansatz war, mit Tayfun in die Rückrunde gehen und besser als in der Hinrunde abzuschneiden“, sagte Uwe Stöver. So bleiben Spekulationen: Fehlten Korkut doch die Geduld und die Bereitschaft für einen Neuaufbau mit begrenzten Mitteln? Hatte er die Aufgabe unterschätzt? War der Druck zu groß, die Kritik im Umfeld zu stark? Gibt es private Beweggründe, nachdem seine Frau mit den drei Kindern bei Stuttgart lebt, Korkut in Kaiserslautern im Hotel wohnte und in der Freizeit pendelte? „Wir haben unmittelbar, nachdem die Entscheidung feststand, mit der Suche nach geeigneten Nachfolgern begonnen und befinden uns bereits in Gesprächen mit potenziellen Kandidaten“, sagte Uwe Stöver. Der neue Trainer solle möglichst beim Trainingsstart am 3. Januar präsentiert werden, spätestens aber zur Reise in spanische Trainingslager. Vom bisherigen Trainerteam bleiben Fitnesscoach Bastian Becker und Torwarttrainer Gerry Ehrmann erhalten. „Ich kann das noch gar nicht glauben“, zeigte sich Ehrmann, seit 1984 im Verein, schockiert. „Tayfun ist ein hervorragender Trainer, menschlich super“, sagte Ehrmann. Mögliche Nachfolger? Auf dem Markt sind beispielsweise Bruno Labbadia und Jos Luhukay. Aber sind sie finanzierbar? Auf dem Markt sind auch Trainer wie André Breitenreiter, Holger Stanislawski, Stefan Ruthenbeck sowie der frühere FCK-Kapitän Ciriaco Sforza, der zuletzt damit kokettierte, gerne einmal FCK-Trainer werden zu wollen.  Wenn Sie mitspekulieren möchten: Hier geht's zu unserer Online-Umfrage in Sachen Trainer-Suche. Zur Sache: Die FCK-Trianer der letzten neun Jahre

• 1. Juli 2007 - 9. Februar 2008: Kjetil Rekdal
  
  
• 12. Februar 2008 - 4. Mai 2009: Milan Sasic
  
  
• 4. Mai 2009 - 30. Juni 2009: Alois Schwartz
  
  
• 1. Juli 2009 - 20. März 2012: Marco Kurz
  
  
• 22. März 2012 - 17. Mai 2012: Krassimir Balakov
  
  
• 1. Juli 2012 - 29. August 2013: Franco Foda
  
  
• 30. August  2013 - 16. September 2013: Oliver Schäfer
  
  
• 16. September 2013 - 23. September 2015: Kosta Runjaic
  
  
•  23. September 2015 - 20. Mai 2016: Konrad Fünfstück
  
  
•  15. Juni 2016 - 21. Dezember 2016: Tayfun Korkut.

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