Sport Kommentar: Ein Plädoyer für Stöver und die U 23
Zweitligist 1. FC Kaiserslautern braucht keinen Sportvorstand. Der Verein braucht Ruhe und die U23 als Sprungbrett für seine Talente.
Dass der Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern ernsthaft diskutierte, Mathias Abel als hauptamtlichen Sportvorstand zu berufen, verblüfft. „Wir sind vom sportlichen Abschneiden enttäuscht“, begründete Aufsichtsratschef Nikolai Riesenkampff die Überlegungen. Via FCK-Homepage lassen Riesenkampff und Abel, sein Stellvertreter, nun verlauten, wenn überhaupt, wäre der Ex-Profi ohne Entgelt in den Vorstand aufgerückt. Sportdirektor Uwe Stöver, reif für ein Vorstandsamt, erfährt wohl Rückenstärkung durch Vereinschef Gries und Trainer Meier, muss die Debatte aber als Misstrauensvotum begreifen. „Wir haben vollstes Vertrauen in Uwe Stöver“, sagte Riesenkampff am Freitag. Ist das glaubhaft? Im Mai engagiert, bekam Stöver erst im August Mittel, den nach der Zäsur kaum noch zweitligatauglichen Kader mit Stieber, Kerk, Zoua, Ewerton und Mujdza auf- und nachzurüsten. Der Fehlstart – sechs Punkte aus neun Spielen – ist die Hypothek, Fortschritte sind erkennbar, ein Transferüberschuss wird erarbeitet, der Gehaltsetat wurde reduziert, die Junioren-Nationalspieler Müsel, Tomic und Shipnoski wurden gebunden. Stöver leistet gute Arbeit! Er ist ein Verfechter der U23. Sie war Sprungbrett für Orban, Heintz, Zimmer und Müller, die rund acht Millionen Ablöse in die FCK-Kasse brachten. Zuletzt schaffte Julian Pollersbeck den Sprung. Das ist Plädoyer genug! Aber auch die guten Jungs aus der U19 brauchen die U23 als Zwischenschritt.