Sport Kommentar: Die Mission 40 plus X beginnt
Der FCK hat gestern mit einem unfertigen Kader die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Das Ziel kann nur Klassenerhalt heißen.
Die Zeit der markigen Sprüche, die vor Jahresfrist wie aus der Pistole geschossen kamen, ist vorüber. Thomas Gries, der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, hat Lehrgeld bezahlt. Beim Aufbruch zu neuen Ufern hat der FCK fast Schiffbruch erlitten. Die angestrebte Kontinuität in der Sportlichen Führung erwies sich nur als frommer Wunsch: Trainer Tayfun Korkut bereits nach einer Halbserie und Sportdirektor Uwe Stöver nach 13 Monaten sind schon wieder weg. Stövers Demission, Folge der chronischen Unruhe, ausgelöst durch den Zwist mit Teilen des Aufsichtsrates, erschwert die Einkaufspolitik, die mit knapper Kasse eine Herkulesaufgabe darstellt. Die Torflaute durch Transfers zu beheben, ist die Schlüsselaufgabe für Cheftrainer Norbert Meier und Chefscout Boris Notzon. Ohne „Knipser“ könnte 2018 das Licht ausgehen. Die vergangene Zittersaison sollte vor erneuter Blauäugigkeit in der Kaderzusammenstellung warnen. „Betze-Mentalität“ ist das Anforderungsprofil der Verantwortlichen an die Neuen. 2016/17 war die Defensive mit dem überragenden Abwehrchef Ewerton und Torhüter Pollersbeck das Paradestück der Roten Teufel. Beide werden künftig wohl für andere Vereine spielen. Für die Abwehr hat der FCK mit Benjamin Kessel und Giuliano Modica vielversprechende Kräfte gewonnen, die beim FCK ausgebildet wurden. Die Bremer Leihgabe Leon Guwara ist eine Lösungsmöglichkeit links in der Abwehrkette. Mittelfeldmann Gino Fechner aus dem Talentschuppen von RB Leipzig hat sich in den deutschen Junioren-Nationalmannschaften einen guten Ruf erworben. Der schnelle Australier Brandon Borrello soll den FCK beflügeln. Beleben kann die Mannschaft Heimkehrer Manfred Osei Kwadwo, wenn er seine Stärken ausspielt, effektiver wird.