1. FC Kaiserslautern FCK-Trainer Meier im Interview: „Wir sind entspannt“

89538195.jpg
Norbert Meier, seit 3. Januar 2017 Trainer beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, sieht es als seine Aufgabe an, dafür zu sorgen, dass die Spieler in Ruhe arbeiten können.

Der 1. FC Kaiserslautern schuftet für den Zweitliga-Auftakt. Trainer Norbert Meier ist mit seiner Mannschaft und den Einheiten im Trainingslager sehr zufrieden. Ein Gespräch über junge Hoffnungsträger, Demut gegenüber dem Verein und den Schulterschluss mit den Fans.

Herr Meier, das Trainingslager ist vorüber. Welchen Eindruck haben Sie von Ihrer Mannschaft?

Einen sehr guten. Die Mannschaft arbeitet sehr, sehr gut mit. Da kann etwas zusammenwachsen, da sind wir auf einem guten Weg. Es ist wichtig, dass eine Truppe gut harmoniert, dass viel gesprochen wird. Ich denke, da haben wir auch Spieler dazubekommen, die in der Lage sind, gut zu kommunizieren und auch mal Dinge anzusprechen, die hilfreich sein können in Trainingseinheiten, aber auch im Spielbetrieb. Der FCK hatte das Toreschießen in der Vorsaison nicht erfunden. Mit Lukas Spalvis und Gervane Kastaneer sind zwei Stürmer gekommen. Beide waren aber lange verletzt. Sonst hätten wir beide nicht bekommen. Sie haben aber schon gezeigt, was sie können. Bei beiden wird das sicher noch eine gewisse Zeit dauern. Wir sollten nicht nur auf zwei Spieler unsere Hoffnungen setzen, wichtig ist auch, dass etwa ein Osawe im Trainingslager einen sehr guten Eindruck gemacht hat. Es müssen auch die richten, die schon hier waren.

Ist die Torwartfrage geklärt?

Marius Müller ist zurück – und die Torwartfrage somit geklärt?

Es ist ganz klar kommuniziert, dass es hier wieder einen Wettkampf geben wird um die Nummer 1. Jetzt müssen wir schauen, wie André mit dieser Situation umgeht. Ist er bereit, den Kampf anzunehmen? Das müssen Sie ihn fragen, aber André ist nun auch schon ein erfahrener Profi. Es ist nicht so, dass wir heute verkünden müssen, der oder der ist die Nummer 1. Die Absage von Hans-Peter Briegel als Sportvorstand hat für Unruhe gesorgt. Wieder einmal. Befürchten Sie, dass die Nebengeräusche das Team negativ beeinflussen könnten? Uns interessiert zu allererst, dass wir gut trainieren konnten in Zams, und das war der Fall. Dass wir die Mannschaft gut präparieren, dass wir sportlich alles tun, um sie in eine entsprechende Verfassung zu bringen. Auf alle anderen Dinge haben wir keinen Einfluss. Da werden wir auch nichts daran ändern, damit müssen sich andere Leute befassen. Dass es eine Belastung sein könnte, davon sollten wir uns freimachen. Gut zu arbeiten, dass sich jeder wohlfühlt in dieser Gemeinschaft – das ist unsere Aufgabe.

 "Wir dürfen uns nicht aus dem Rhythmus bringen lassen"

Von Chaos, wie mancherorts behauptet, also keine Spur?

Wir haben die Pflicht, mit dieser Mannschaft so umzugehen, dass sie sich völlig unbelastet vorbereiten kann. Wir haben auch so viele neue Spieler, die den einen oder anderen, der hier in offizieller Art tätig ist, noch gar nicht richtig kennengelernt haben. Die Jungs müssen hier ankommen, ihr Programm machen, fit werden. Wir müssen uns an den sportlichen Dingen orientieren. Wenn anderweitig etwas zu einer gesteigerten Aufmerksamkeit führt, kann ich, der Trainerstab oder auch der Pressesprecher das nicht verhindern. Wir haben einen sportlichen Auftrag, dem wollen wir Rechnung tragen. Die Jungs sind so gut drauf, wir dürfen uns nicht von vermeintlichen Störfeuern aus dem Rhythmus bringen lassen. Wie hat Ihnen in Zams beispielsweise ein Nils Seufert gefallen? Gut, das kann ich wirklich sagen. Er hat an Aggressivität zugelegt, aber da könnte ich mehrere nennen. Ohne den Jungen hochzuheben, aber wenn du siehst, dass ein 17-jähriger Müsel hier mitmacht, ohne abzufallen, das macht Freude. Das heißt natürlich nicht, dass er im nächsten Jahr auf jeden Fall schon 15 Spiele bestreiten wird, aber es ist schön, solche Jungs im Verein zu haben und fördern zu können. Der Kader ist, Stand jetzt, eindeutig zu groß ... Wir waren mit 25 Feldspielern in Zams, plus drei Torhüter, Zoua oder Stieber waren gar nicht dabei. Auch aus Respekt den Spielern gegenüber müssen wir nicht großartig kommunizieren, der muss weg oder der. Wir werden alles genau überlegen.

Meier gibt keine Zielsetzung vor

Viele Spieler sprechen von Demut gegenüber der Situation des Vereins – und appellieren für eine zurückhaltende Zielsetzung. Sie auch?

Natürlich teile ich das. Wenn man sieht, wie viele Neuzugänge wir haben – so eine Geschichte muss erst mal aufgebaut werden. Wir müssen schon wissen, dass gewisse Dinge bei uns gar nicht anders gehen. Wir würden einige Spieler überhaupt nicht hierherbekommen, wenn wir nicht über Leihgeschäfte gehen würden. Wir sind ein Traditionsverein, es gab Ereignisse, die überdimensional gut waren, da erinnern sich die Fans gerne dran, auf der anderen Seite haben wir einen Ist-Zustand. Wenn ein Schulterschluss zustande kommt zwischen Mannschaft und Zuschauern, ist uns schon geholfen. Jetzt schon Zielsetzungen bei der Fülle an Zugängen auszugeben, das wäre falsch. Wenn man das vergangene Jahr betrachtet: Am Ende der Saison lügt eine Tabelle einfach nicht. Bleibt Robin Koch – oder nicht? Kaderplaner Boris Notzon betonte am Donnerstag noch einmal, man wolle ihn langfristig binden? Zunächst einmal sind wir alle der Ansicht, der Verein und auch Robin, dass es zeitnah eine Entscheidung geben muss. Für einen jungen Spieler ist es niemals förderlich, wenn du hin-und hergerissen bist. Wir wissen von Robin, dass er überhaupt kein Problem damit hätte, hier weiterzuspielen, denn er fühlt sich sehr wohl beim FCK. Auf der anderen Seite sieht er natürlich auch eine Möglichkeit. Wir haben ihm schon ein Konstrukt vorgestellt, wie es hier weitergehen könnte, in dem wir dem Rechnung tragen, was er im ersten Zweitligajahr geleistet hat. Ich denke, dass man ganz zeitnah wissen wird, wohin die Reise geht.

 "Da sind wir völlig entspannt"

Wenn Koch geht, muss man dann in der Verteidigung noch einmal nachbessern?

Wir haben ja gute Drähte, wir werden alles verfolgen, glauben Sie mir. Da sind wir völlig entspannt. Stand heute haben wir neben Robin noch Vucur, Modica und Correia als Innenverteidiger. Und wir haben einen Ziegler, der das in den Freundschaftsspielen auch gut gemacht hat. Wenn jetzt einer kommt und sagt, er möchte wechseln, kannst du dir wieder über andere Konstrukte Gedanken machen. Du musst immer irgendwo einen Fuß in der Tür haben, damit du auf gewisse Situationen reagieren kannst. Man kann eines nicht gleichsetzen: Pollersbeck hat das eingebracht, Koch vielleicht das, also können wir jetzt das machen. So einfach geht die Rechnung leider nicht auf. Mads Albaek wird erst morgen in Kaiserslautern erwartet, ein Spieler des defensiven Mittelfeldes. Ist es sehr schwierig, dass ein Spieler auf einer solch zentralen Position kaum Zeit bis zum Saisonstart hat? Er ist im Spielbetrieb, das ist schon mal wichtig. Er hat nicht irgendwo am Strand gelegen. Und er hat gerade gegen Halmstads ein Hammertor gemacht, das freut mich natürlich auch. Nebenbei: Obwohl er schon bei uns ist, hat sich jemand am Montag das ganze Spiel von ihm angeschaut ... Nürnberg, Darmstadt, Düsseldorf, Braunschweig: Gegner mit klangvollen Namen zum Auftakt. Ein Graus? Wäre es denn ein Vorteil, am ersten Spieltag in Kiel anzutreten, gegen einen euphorischen Aufsteiger? Du wirst alle bespielen müssen. Wir müssen mit diesem Programm umgehen. Das ist alles.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Der Newsletter wird jeden Freitag verschickt.

Noch mehr FCK-Artikel gibt es hier:

Pokalsieger, Absteiger, Wiederaufsteiger, Meister: Der 1. FC Kaiserslautern ist wie kaum ein zweiter deutscher Fußballverein in der Region verankert. Unsere Redaktion ist dicht dran am FCK und bietet exklusive Einblicke in den legendärsten Club aus der Pfalz. Alle wichtigen Infos, Hintergründe und Neuigkeiten gibts für Fans auch in unserem Newsletter!

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x