1. FC Kaiserslautern FCK gegen Aue zum Siegen verdammt
Nach dem 0:1 (0:0) beim SV Sandhausen am Samstag hat FCK-Trainer Norbert Meier wohl nur noch einen Schuss frei.
Als Marcel Correia Denis Linsmayer erspähte, hellte sich seine Miene auf. Linsmayer, ein ehemaliger Lauterer Jugendgefährte und nun für den SV Sandhausen spielend, wartete in der kleinen Mixed Zone des Hardtwaldstadions, das Töchterchen auf dem Arm. Gespielt hatte er nicht. Tags zuvor war er abermals Vater geworden, Trainer Kocak hatte ihn freigestellt. „Wenn ich dich sehe, kann ich trotz allem lächeln“, sagte Correia. Eine herzliche Umarmung, ein Klopfen auf die Schulter, ein kurzer Plausch, ehe es um die unschönen Dinge des Tages ging: die Analyse der blamablen Leistung des FCK. Auch Correia fabrizierte Fehler, die man von ihm nicht kennt. „Die erste Hälfte war definitiv keine gute Hälfte von uns, wir haben gerade in der Defensive die eine oder andere Unkonzentriertheit gehabt“, sagte er.
Dürftige Leistung reicht Sandhausen zum Sieg
Sandhausen schlug den 1. FC Kaiserslautern mit einer dürftigen Leistung. Lucas Höler erzielte den Siegtreffer in der 68. Minute nach einer Hereingabe von Philipp Klingmann. Der Torschütze wurde von dem gedanklich in diesem Moment sehr tranigen Stipe Vucur bestenfalls flankiert. Womöglich hatte dies seine Ursache in der Episode davor. Referee Rohde erkannte auf Elfmeter für den FCK, korrigierte sich allerdings. Sandhausens Verteidiger Tim Kister hatte den Ball in die Hand genommen, nach einem Pfiff Rohdes, wie er glaubte. Tatsächlich hatte ein Tribünengast in die Pfeife gepustet. Heftige Debatten auf dem Rasen, plötzlich war die Atmosphäre geladen. Den Überblick verlor nur der FCK. „Es ist symptomatisch, dass der Gegentreffer kurz nach dem Chaos da fällt“, sagte Correia: „Es ist müßig, über die Situation zu sprechen, irgendwo war es aber doch eine extrem wichtige Situation. Denn ich bin mir sicher, dass es danach an dem einen oder anderen Prozent Konzentration gemangelt hat.“
FCK-Offensive ein Totalausfall
Im Spiel nach vorne blieb der konfuse FCK den Nachweis jeder Begabung schuldig. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit eröffnete sich dem eingetauschten Lukas Spalvis die Chance zum Ausgleich. Per Kopf scheiterte er an Torwart Marcel Schuhen. „Wir haben eine Möglichkeit, und die müssen wir machen“, sagte Trainer Norbert Meier: „Spalvis war zumindest sehr bemüht, doch er hatte eine gute Möglichkeit, noch mehr auf sich aufmerksam zu machen ...“ Kastaneer, Osawe, Andersson – Ausfälle allesamt. „Das sind die Leute, die wir haben, mehr können wir nicht aufbieten“, sagte Meier: „Wir müssen versuchen, diesen Spielern die Angst zu nehmen. Schwierige Situationen sind dazu da, dass man sie meistert.“ Was aber soll den FCK beflügeln? „Das einzige, was uns Mut machen kann, ist, dass wir in drei Tagen schon wieder spielen, dass du gar nicht lange darüber nachdenken kannst“, sagte Torwart Marius Müller: „Das war gerade in der ersten Hälfte alles behäbig und langsam. Und defensiv hatten wir schon ein paar wilde Dinger drin.“ Fehlende Offensivmuster, schlechte Körpersprache, miese Raumaufteilung – so holt man keine Punkte. Da Greuther Fürth die Düsseldorfer Fortuna gestern bezwungen hat, ist der FCK Tabellenletzter.