Sport An der Alten Försterei alt ausgesehen

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BERLIN. Die Not wird größer, der Zweitliga-Abgrund ist ganz nah: Nach der 1:3 (0:1)-Niederlage beim Tabellendritten 1. FC Union Berlin steht der 1. FC Kaiserslautern mit dem Rücken zur Wand und vor einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel am Freitag (18.30 Uhr) gegen den TSV 1860 München.

Dann muss fast alles besser werden als am Ostersonntag an der Alten Försterei. Vor allem auch das kreative Moment im Mittelfeld. Zoltan Stieber, in der Hinrunde ein wesentlicher Faktor der Erfolgsserie von sieben Spielen ohne Niederlage, bekam in Berlin den Vorzug vor Sebastian Kerk. Des Trainers Vertrauen vermochte Stieber in keiner Phase zu rechtfertigen. Einen Strategen, wie ihn Union in Kapitän Felix Kroos besitzt, gibt es beim FCK nicht. Die Wucht der Angriffe, das Tempo, das Union entwickelte, begegnete über weite Strecken erbarmungswürdigen FCK-Statisten. „Die ersten 20 Minuten waren Karussell“, gestand FCK-Kapitän Christoph Moritz. „Wir hätten schon nach zehn Minuten 2:0 führen müssen“, sagte Union-Trainer Jens Keller nach dem „verdienten Sieg“. Aus der zweiten Ecke des FCK entwickelte Kroos, schneller als Tim Heubach, der nur schwer in die Partie fand, einen Klasse-Konter. Sebastian Polter, der heimgekehrte Torjäger, lief allein Richtung Lauterer Tor, aber Julian Pollersbeck parierte großartig (4.). Es war der Beginn eines stressigen Arbeitstages für den Schlussmann. Steven Skrzybski sorgte am rechten Flügel für höllische Gefahrenmomente. Da fehlte Marcel Gaus mit seiner Schnelligkeit bisweilen als Sicherheitsnaht, die Abwehrkette war anfangs links zu oft blank. So geriet Heubach, in den Laufduellen mit Skrzybski unterlegen, gehörig ins Schwimmen. Der Berliner Turbo hatte ausreichend Chancen, die Partie im Alleingang zu entscheiden. In der fünften Minute stoppte Ewerton den Sprinter, eine Minute später löschte Lauterns Brasilianer nach Moritz-Fehler gegen Damir Kreilach. In der neunten Minute klärte Phillipp Mwene in höchster Not gegen Kreilach, der fünf Minuten später mit der vierten Großchance für die verdiente Führung der Berliner sorgte. Nach Skrzybski-Flanke flog der Ball durch den Strafraum, der Rettungsversuch Mwenes missriet, Kreilach machte sich mit dem 1:0 (14.) selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. „Er schießt mir den Ball durch die Beine – eine unglückliche Szene“, bedauerte Mwene, der einige gute Angriffe inszenierte, aber in der Abwehr, vor allem wenn Kreilach antrat, überfordert wirkte. Bitter für den FCK, dass Osayamen Osawe in der 20. Minute als Folge eines nicht geahndeten Fouls von Toni Leistner 13 Minuten zuvor den Platz verlassen musste. „Der Bandapparat an der Schulter ist verletzt“, sagte FCK-Coach Norbert Meier. Nach der Führung schaltete Union einen Gang zurück, behielt aber die Spielkontrolle, obgleich der FCK nun langsam stattzufinden begann. Eklatant aber, wie zweikampfschwach die Lauterer starteten. Ausnahmen: Ewerton, Robin Koch und Gaus. Im entscheidenden Drittel vor dem Tor der Berliner fehlte dem Spiel des FCK jegliche Präzision. Ungewohnt schwach in der Ballmitnahme, im Festmachen der Bälle: Jacques Zoua. Nach zehn guten Minuten ein Totalausfall! Eine erste Chance hatte Lautern in der 61. Minute, als Kristian Pedersen nach Zoua-Pass gegen den schwachen Kacper Przybylko klärte. Die zweite Möglichkeit nutzte Gaus nach einem prächtigen Solo mit einem verdeckten 16-Meter-Schuss zum 1:1 (68.). „Egal wie das 1:1 zustande kam, verdient oder nicht, es ist einfach bitter, den Punkt in der Schlussphase noch aus der Hand zu geben“, klagte Gaus. „Der Ausgleich fällt aus dem Nichts. Gaus hat das sehr gut gemacht. Dann müssen wir das auch mitnehmen, die Möglichkeiten, die sich dann boten, besser nutzen“, haderte FCK-Trainer Meier mit dem von Stieber verhunzten Konter nach Mwene-Pass (74.) und Gaus’ vertaner Chance (81.). Die zweite Hälfte haben die Berliner ebenso stürmisch beendet, wie sie sie eröffnet hatten. Glück für den FCK, dass Kreilachs Kopfballtor keine Anerkennung fand: Abseits – eine Fehlentscheidung (70.). Gaus, Lauterns größter Kämpfer, musste nach 84 Minuten wegen Wadenkrämpfen aufgeben. Naser Aliji kam für ihn. Eigentlich stand Kerk bereit, den bemühten, aber schwachen Stieber abzulösen. Eine Minute später jubelte Union: Polter traf per Kopf nach Pedersen-Flanke von links zum 2:1 (85.). Müßig, ob Polter vor seinem Treffer Heubach weggestoßen hat. Dann stach der Joker: Philipp Hosiner schoss das 3:1 (88.) nach Zuspiel des starken Kreilach von links. Der feierte seinen 28. Geburtstag und durfte sich nach zwei Eigentoren in der „englischen “ Woche doppelt freuen. „Ärgerlich, ein Krampf in der Wade, der sich nicht mehr gelöst hat“, bedauerte Gaus, dass er aufgeben musste und nicht mehr helfen konnte, den Punkt zu verteidigen. „Nach unserem 1:1 hat der Gegner noch mal alles in die Waagschale geworfen“, sagte FCK-Sportdirektor Uwe Stöver, „wir haben am Ende auf den Außenbahnen keinen Zugriff mehr gehabt.“ So spielten sie Union Berlin: Mesenhöler - Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen - Kroos (79. Hosiner), Fürstner - Kreilach, Redondo (81. Hedlund) - Skrzybski (89. Kessel), Polter 1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Vucur, Ewerton, Heubach, Gaus (84. Aliji) - Koch - Moritz, Stieber - Zoua (62. Glatzel), Osawe (20. Przybylko) Tore: 1:0 Kreilach (14.), 1:1 Gaus (68.), 2:1 Polter (85.), 3:1 Hosiner (88.)  Gelbe Karte: Gaus (5/3)  Beste Spieler: Skrzybski, Kreilach, Polter, Kroos, Fürstner - Gaus, Pollersbeck  Zuschauer: 21.379  Schiedsrichter: Brand (Unterspiesheim).

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An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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