Sport Abstiegskampf in alter Heimat

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Kaiserslautern. Heute (17.30 Uhr) tritt der 1. FC Kaiserslautern beim VfL Bochum an. Zehn bis zwölf Punkte aus seinen noch acht Saisonspielen in der Zweiten Fußball-Bundesliga wird der FCK noch brauchen, um den Klassenverbleib zu sichern. „Mit dem Punkten wollen wir in Bochum anfangen“, betont FCK-Assistenztrainer Frank Heinemann.

Er und Chefcoach Norbert Meier hatten für das unglücklich mit 0:1 (0:0) verlorene Heimspiel am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig das Spielsystem verändert. Die Fünferabwehrkette, die bei Ballbesitz durch die dann sehr offensiven Außenverteidiger Phillipp Mwene und Marcel Gaus zur Dreier-Innenverteidigerkette wurde, sorgte für mehr Dampf über die Flügel als zuvor. Vieles spricht dafür, dass das Trainerteam auch heute auf die am Sonntag mit zunehmender Spieldauer immer besser funktionierende Variante setzt. Stürmer Kacper Przybylko ist nach zuletzt erneut aufgetretenen Problemen am Mittelfußknochen mittlerweile auf einem gutem Weg. Ein Einsatz in Bochum kommt aber noch zu früh, meinte Meier. Wieder fit ist der zuletzt angeschlagene Naser Aliji, der für Zoltan Stieber in den Kader rückt. Als 19. Mann ist Nils Seufert an Bord. Die unglückliche Niederlage von Sonntag mit heiß diskutierten Hand-Szenen will und muss der FCK nun abgehakt haben. Auch wenn Meier beim Blick auf Fotos, die ein Handspiel des Torschützen Mirko Boland beim entscheidenden Treffer nahelegen (wir berichteten), noch ein „Holla, die Waldfee!“ entfuhr. Die Konzentration aber gilt den kämpferischen und spielerischen Elementen. „Wir müssen im Abschluss kaltblütiger werden“, fordert Meier, „müssen es mehr zwingen, einfach mal draufhalten, nicht lange überlegen. Wir haben gegen Braunschweig aber vieles gut gemacht, daran müssen wir anknüpfen, müssen gutes Gegenpressing spielen.“ Der Trainer warnt vor oft sehr schnell umschaltenden Bochumern. Eine Übungseinheit wird Meier heute am Spielort nicht mehr abhalten. Vielmehr ist heute Vormittag in Bochum ein Spaziergang angesagt, ein Verlaufen ist – dank „Fremdenführer“ Heinemann – unmöglich. „Einen Bekanntführer“ nennt Meier seinen „Co“. Der ist vor 52 Jahren in Bochum geboren, seit 41 Jahren Mitglied beim VfL, hat als Aktiver für keinen anderen Verein als den VfL gespielt, war Jugend- und Amateurtrainer, Co-Trainer und Interimscoach bei den Profis, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und 1995/96, als er einen Kreuzbandriss auskurierte, auch mal Fanbeauftragter. Nur 2011 bis 2013 als Co-Trainer beim HSV und im zweiten Halbjahr 2016 als „Co“ bei Darmstadt war Heinemann weg vom VfL. Seit 3. Januar arbeitet er für den FCK. „Ich war 37 Jahre für den VfL aktiv, habe fast 800 Spiele als Trainer oder Spieler für den VfL bestritten. Da ist das Spiel schon was Besonderes“, sagt Heinemann vor der Heimkehr. Den Abstiegskampf mit dem FCK hat der einstige Defensivspieler verinnerlicht. „Jeder kann die Tabelle lesen. Wir brauchen Punkte!“ Gegen Braunschweig war viel möglich, die Mannschaft spielte vor allem nach der Pause gut Fußball. Dann aber kam das Pech mit dem verweigerten glasklaren Handelfmeter dazu. „Der Schiedsrichter war bei uns in der Kabine, er hat sich entschuldigt und gesagt, dass der Assistent ihm Handspiel angezeigt hatte, er es aber anders sah ...“, bedauert Heinemann. „Der VfL hat die Punkte mehr, die wir gerne hätten“, sinniert der Co-Trainer, der zwei erwachsene Kinder hat. In Kaiserslautern hat er eine Wohnung in Stadionnähe bezogen. Seine Frau war gerade drei Tage zu Besuch, er fährt zwei-, dreimal im Monat heim nach Witten. Trotz aller sportlicher Sorgen ist der temperamentvolle Co-Trainer angetan von seinem neuen Arbeitgeber, seiner Aufgabe. „Ich fühle mich sauwohl hier, und das ist kein Spruch. Wir sind hier gut aufgestellt, haben gute Bedingungen“, urteilt Heinemann: „Es geht jetzt nur um den Ligaerhalt – und dann wollen wir Schritt für Schritt weiterkommen.“ Heute genießt er beim Auswärtsspiel ein Heimspiel. Wenn kurz vor dem Anpfiff traditionell Herbert Grönemeyers „Bochum“ erklingt, kann Heinemann mitsingen. „Ich bin textsicher“, verrät er – gegenüber dem Ruhrstadion in der früheren Landesfrauenklinik ist er geboren. So spielen sie VfL Bochum: Riemann - Dawidowicz, Hoogland, Bastians - Gyamerah, Losilla, Wydra, Stiepermann - Wurtz - Quaschner, Mlapa – Es fehlen: Bandowski, Celozzi, Eisfeld, Fabian (alle Aufbautraining), Pertel (Knochenödem am Schienbein), Stöger (Kreuzbandriss) 1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Vucur, Ewerton, Heubach, Gaus - Koch - Moritz, Halfar, Kerk - Zoua – Ersatz: Weis, Pick, Aliji, Görtler, Dittgen, Glatzel, Osawe, Seufert – Es fehlen: Jacob, Mujdza, Przybylko (alle Aufbautraining) Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück) Hinrunde: 0:3.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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