Eishockey Zach empfiehlt: Von den Haien lernen

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MANNHEIM. Die Eishockeysaison ist für die Adler Mannheim – mal wieder – früh beendet. Das fünfte Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie (1:2) war auch das letzte für die Mannschaft von Trainer Hans Zach, der seinen 65. Geburtstag am Sonntag nun in aller Ruhe feiern kann – oder muss.

„Wahrscheinlich werde ich den 30. März mit der Familie und meinem Enkelkind verbringen. Im Mai gehe ich in Urlaub“, verriet der scheidende Trainer. Wer Zachs Nachfolger wird, bleibt offen. Hartnäckig hält sich als Gerücht der Name Rich Chernomaz (50). Sean Simpson (53) hingegen wechselt wohl von der Schweiz nach Russland oder Nordamerika. Vor allem das 1:2 am Mittwochabend zeigte, dass den Adlern einfach auch die Qualität fehlte, um mehr zu erreichen: Sowohl im physischen, spielerischen als auch technischen Bereich waren die Haie überlegen. „Ich behaupte, dass wir gegen den zukünftigen deutschen Meister ausgeschieden sind“, zollte Zach den Kölnern höchsten Respekt. „Wir haben es nicht geschafft, über 60 Minuten abgeklärter zu spielen. Köln war hier eindeutig effektiver“, sagte der sichtlich angefressene Adler-Torhüter Dennis Endras. Dabei starteten die Mannheimer gut: Ronny Arendt gelang bereits nach 81 Sekunden die 1:0-Führung. Doch dann warf ein Kuriosum die Adler wieder zurück. Endras und Verteidiger Denis Reul wollten beide den Puck aus dem eigenen Torraum befördern, dumm nur, dass Endras die Scheibe nach hinten schlug, während Reul gleichzeitig nach vorne klären wollte. Durch den Pressschlag landete der Puck an der Schulter von Endras und fand von dort den Weg ins eigene Netz (7.). „Natürlich ein blöder Treffer. Aber so etwas passiert nun mal im Eishockey“, sagte der Nationaltorwart. Als Haie-Stürmer Andreas Falk zum 2:1 für die Kölner traf (37.), war die Vorentscheidung bereits gefallen. „Köln war optisch die bessere Mannschaft, aber mit unseren Chancen hätten wir es schaffen können“, wollte Publikumsliebling Ronny Arendt das Aus nach fünf Spielen noch nicht ganz wahrhaben. Kai Hospelt ergänzte: „Wir haben in den fünf Spielen einen guten Job gemacht, müssen uns aber vorwerfen lassen, dass wir unsere Chancen nicht ausgenutzt haben. Wir waren in den entscheidenden Momenten etwas schlechter, und deswegen stehen wir jetzt auch hier mit leeren Händen da.“ Klar ist, dass die Verantwortlichen der Adler etwas verändern müssen, wenn sie im nächsten Jahr nicht schon wieder im Viertelfinale scheitern wollen. Zach gab vielsagend bereits einen Wink, wie es besser laufen könnte. „Für die Zukunft kann sich die Adler-Organisation sehr viel davon abschauen, wie Köln seine Mannschaft zusammengestellt hat“, spielte der 64-Jährige auf die physischen und technischen Vorteile der Haie an. Auch Adler-Manager Teal Fowler gab zu, dass „wir in der nächsten Runde eine bessere Mischung brauchen.“ Zach wird in der nächsten Saison nicht mehr hinter der Adler-Bande stehen, das war schon lange bekannt. Er signalisierte aber, dass er sich eine eventuelle Beratertätigkeit bei den Mannheimern vorstellen könnte: „Wenn mich die Offiziellen nach meiner Meinung fragen, dann werde ich auch meine Meinung äußern.“

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