Sport Vorfreude auf Eis und Nachwuchs

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Gestern starteten die Adler Mannheim die Vorbereitung auf die Saison – mit sieben Zugängen und einem Stammgast beim ersten Teamtraining.

Mannheim. Die vielen Adler-Fans in der Nebenhalle der SAP-Arena, gut 400 mögen es gewesen sein, bekamen gestern Vormittag beim ersten Eistraining jede Menge Arbeit für den Kopf. Neue Gesichter merken, lautete wie jedes Jahr die Aufgabe, diesmal aber sind es doch eher viele. „Sieben neue Spieler, davon fünf Ausländer, und drei neue Coaches“, fasste Manager Teal Fowler zusammen und ergänzte: „Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft jetzt steht.“ Die Kritik am schwachen Play-off-Abschneiden der Adler in den vergangenen beiden Spielzeiten nagte natürlich auch am Chef-Kaderplaner. „Mein Fehler als Mensch ist, dass ich alles sehr persönlich nehme“, bekannte der 43-Jährige, „aber ich stehe immer wieder auf.“ Fowler ist überzeugt, diesmal die richtige Mischung gefunden zu haben – und das richtige Trainergespann. Headcoach Geoff Ward stehen gleich zwei Assistenten aus Nordamerika zur Seite, die Ex-Profis Craig Woodcroft (44; zuständig unter anderem fürs Powerplay) und der noch junge Jay Leach (34; Verteidiger und Unterzahlspiel). Alle drei Trainer verstehen sich als Spieler(weiter)entwickler, und das Fundament stimmte Ward gestern mehr als zuversichtlich: „Ich bin extrem glücklich über den körperlichen Zustand der Jungs.“ Zweimal täglich wird derzeit trainiert, die Auftakteinheit sah bereits einige taktische Übungen. „Wir hatten schon ein gutes Tempo, und wir wollen ja auch ein schnelles Team werden“, sagte Neuzugang Danny Richmond, der zusammen mit Bobby Raymond als Verteidiger künftig Offensivkraft an die blaue Linie bringen soll – besonders im Powerplay. Das Überzahlspiel war in der vergangenen Saison der große Schwachpunkt, durch die Vergrößerung von Angriffs- und Verteidigungszone mittels Verlegung der blauen Linien dürfte es künftig mehr Platz und mehr Schüsse geben – nicht nur im Powerplay . „In Überzahl hilft das“, weiß der prominente Trainingsgast Marcel Goc aus der National Hockey League (NHL), der sich wie in jedem Sommer in Mannheim schon mal für seine Saison in Nordamerika fit hält. Und das diesmal mit großer Vorfreude: „Wir erwarten unser zweites Kind, noch in diesem Monat.“ Es ist also ein aufregendes Jahr für den unlängst von NHL-Kellerkind Florida Panthers zu Renommierklub Pittsburgh Penguins transferierten Mittelstürmer. „Wie ein kleines Kind“ hatte sich Stürmer Christoph Ullmann auf sein erstes Mannschaftstraining nach fast einem halben Jahr gefreut – er verpasste die Endphase der letzten Saison wegen einer Knieoperation. Gestern spürte er keinerlei Behinderung, „null“. Noch vorsichtig lässt es Verteidiger Steve Wagner nach einer Schulteroperation angehen, er trainierte im roten Signaltrikot: Bitte nicht checken! Nach zehn Jahren nach Mannheim zurückgekehrt ist Ex-Jungadler und Back-up-Goalie Youri Ziffzer. Die weiteren Neuzugänge sind Nationalverteidiger Sinan Akdag sowie die Stürmer Andrew Joudrey, Jamie Tradif und Glen Metropolit. Der Etat für die kommende Saison, verriet gestern Geschäftsführer Matthias Binder, stieg von 7,4, auf 7,8 Millionen Euro, was nicht nur der Ausweitung des Trainerstabs, sondern unter anderem auch der Intensivierung der Nachwuchsspieler-Kooperation mit Zweitligist Heilbronner Falken geschuldet sei. 5900 bisher verkaufte Dauerkarten sind laut Binder nach zwei schlechten Play-offs „eine Riesenverpflichtung für unseren Klub, wir sind in der Bringschuld.“

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