Sport Viele Aufreger im Topduell

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MANNHEIM. Die Adler Mannheim setzten sich im hochklassigen Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga mit 3:2 (1:1, 0:0, 1:1; 1:0) nach Verlängerung gegen die Nürnberg Ice Tigers durch, bleiben aufgrund des schlechteren Torverhältnisses allerdings weiterhin auf dem dritten Rang.

Tempo, Kampf und jede Menge Emotionen – die mit 13.600 Zuschauer ausverkaufte SAP-Arena erlebte am gestrigen Nachmittag eine Spitzenpartie mit Play-off-Charakter. Allein in den ersten zehn Minuten sahen die Fans mehr Torszenen, als in manchen Partien über die gesamte Spielzeit. Größter Aufreger der Anfangsphase war das Foul von Kevin Maginot am Nürnberger David Steckel (6.). Der Adler-Verteidiger, der aufgrund der großen Ausfallrate – Nikolai Goc, Mathieu Carle und Aaron Johnson sind nach wie vor verletzt – aus Kassel hochgezogen wurde, konnte Steckel nur regelwidrig stoppen. Den fälligen Penalty parierte Torwart Dennis Endras allerdings sicher. Danach landete der Schuss des Nürnbergers Patrick Reimer an der Latte (8.), scheiterten Luke Adam und Matthias Plachta (11.) an Gästeschlussmann Andreas Jenike. Es brauchte das in dieser Saison so formidable Überzahlspiel der Adler herhalten, um in Führung zu gehen: Christoph Ullmann staubte zum 1:0 ab (14.). Der Adler-Jubel war jedoch noch nicht ganz verhallt, da egalisierte Reimer auch schon wieder (14.). Unschön, wie der Nürnberger Brandon Segal einen Check gegen den Kopf von Adler-Stürmer Daniel Sparre landete (19.). Schlimm, dass die Unparteiischen Marcus Brill und Rainer Köttstorfer, die allgemein keinen guten Tag erwischt hatten, die Aktion gänzlich ungestraft ließen. „Ich habe natürlich etwas gespürt. Ich gehe ja nicht umsonst aufs Eis. Wichtig war aber, dass wir uns davon nicht haben beeinflussen lassen, sondern weiter unsere Linie beibehalten haben“, meinte Sparre damit nicht nur seine, sondern auch die Aktion von Ice-Tigers-Verteidiger Nichlas Torp, der Ronny Arendt folgenschwer in die Bande checkte (37.). Arendt musste das Eis verletzt verlassen und Torp den Weg unter die Dusche nehmen. Als die Unparteiischen nur zwei Minuten später den zweiten Penalty für Nürnberg aussprachen, kochte die Stimmung über. Noch lauter wurde es nur, als Endras auch diesen hielt (39.). Die Adler antworteten sportlich: Zu Beginn des Schlussdrittels gelang Garrett Festerling in Überzahl die abermalige Führung (41.). Erneut war es Reimer, der mit einem Hammer in den Torwinkel den Ausgleich herstellte (57.). In der Verlängerung schlug schließlich die Stunde von Adler-Verteidiger Denis Reul, der sieben Sekunden vor Schluss den 3:2-Sieg perfekt machte. SO SPIELTEN SIE Adler Mannheim: Endras - Akdag, Colaiacovo; Reul, Richmond; Bittner, Höfflin; Maginot - Arendt, Joudrey, Kink; Sparre, Adam, MacMurchy; Wolf, Garrett Festerling, Kolarik; Plachta, Raedeke, Ullmann Nürnberg Ice Tigers: Jenike - Blacker, Brett Festerling; Torp, Syvret; Martinovic, Weber - Segal, Dupuis, Schremp; Reimer, Reinprecht, Ehliz; Pföderl, Steckel, Prust; Pfleger, Möchel, Filin Tore: 1:0 Ullmann (Colaiacovo) 13:18; 1:1 Reimer (Reinprecht) 13:58, 2:1 Garrett Festerling (Richmond) 40:42, 2:2 Reimer (Reinprecht) 56:52, 3:2 Reul (Ullmann) 64:53 - Strafminuten: 4 - 11 plus Spieldauer Torp - Beste Spieler: Endras, Wolf, Ullmann, Garrett Festerling, Reul - Steckel, Brett Festerling, Reimer, Reinprecht, Ehliz - Zuschauer: 13.600 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Brill/Köttstorfer (Zweibrücken/Wolfsburg).

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