Sport Veteran gibt Vollgas

Mannheim. Über sein fortgeschrittenes Alter redet Glen Metropolit üblicherweise nicht so gern. Aber am Freitagabend, nach dem 4:0 der Adler Mannheim im Topspiel der Deutschen Eishockey-Liga gegen Red Bull München, erklärte der Kanadier seine neuerliche Gala folgendermaßen: „Als Veteran“, so bezeichnete er sich selbst, „habe ich Vertrauen in mich“. Und in seine Fähigkeiten, die weit über dem Ligadurchschnitt liegen. Wie meinte Kapitän Marcus Kink mit feiner Ironie? „Zehn Metros würden uns wohl nicht helfen, aber wir haben schon den Richtigen …“

Kink weiß, dass besagter „Metro“ im Verbund mit den Kollegen der ersten Sturmreihe das Niveau der gesamten Mannschaft anhebt – einschließlich seines eigenen. Gegen München gelang Kink bereits sein viertes Saisontor. Metropolit war an allen vier Treffern des Abends beteiligt und führt die Scorerliste der Liga mit nun drei Toren und 14 (!) Assists an. Doch als Held des Tages wollte er sich partout nicht bezeichnen lassen, das sind für ihn alle, die bis zum Schluss die kleinen Dinge richtig machen. Wie Stürmer Martin Buchwieser, den Metropolit nicht nur für diese Szene lobte: „Buchi blockt in der letzten Minute einen Schuss, damit Dennis seinen Shut-out bekommt.“ Besagter Dennis, der erneut famose und unüberwundene Torwart Endras, war auch für Trainer Geoff Ward ein Sieggarant. Die Zeitpunkte seiner Saves seien genauso perfekt gewesen wie jene der eigenen Torerfolge. Dass die Adler die Tabelle nach neun Spieltagen mit fünf Punkten Vorsprung anführen, bedeutet Ward allerdings „nicht viel“. Vor allem „helfen die Siege unserem Selbstvertrauen“, meinte der Coach: „Viel bedeutender ist das, was vor uns liegt.“ Und das ist heute (17.45 Uhr, live in ServusTV mit Experte Hans Zach am Mikrophon) zunächst mal das Derby bei den Schwenninger Wild Wings. „Mit den Gedanken sind die Jungs schon bei dem Spiel“, versicherte Kapitän Kink kurz nach der München-Partie. In seinem nun elften Adler-Jahr fühlt sich der Stürmer in seiner Stimmung des Sommers bestätigt: „Es hat sich angefühlt wie ein Neustart.“ Festhalten darf man auch nach erst neun Spieltagen: Diese Adler-Mannschaft hat definitiv mehr Potenzial als die letzte. Nicht nur, aber auch dank Veteran „Metro“.

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