Sport Schmerzhafte Stiche

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Am 9. Oktober, nach der ersten Heimniederlage seiner Adler Mannheim gegen Red Bull München (3:6), hatte Trainer Sean Simpson festgestellt, dass die Mannschaft noch kein Spitzenteam sei. Betonung auf noch. Diese Aussage wollte er später zwar relativiert wissen, dabei hatte er die Situation doch perfekt in Worte gekleidet. Ebenso wie nun am Sonntag nach dem 3:4 gegen den Meister. „Wir haben in Wellen gespielt“, analysierte der Kanadier messerscharf, „es gab sehr gute Phasen und richtig schlechte. Das reicht nicht, um den amtierenden Meister zu schlagen.“ Es bleibt dabei, mit den vermeintlichen Titelfavoriten – wobei man im Falle der am Sonntag zwar knapp, aber edel besetzten Münchner „vermeintlich“ ruhig streichen darf – tun sich die Adler in dieser Saison schwer. Gegen die Kölner Haie gelang bisher sogar kein Tor (0:2, 0:4). Mit Blick auf München befand Stürmer Ronny Arendt: „Das ist eine Statistik, die uns nicht steht und die wir ändern wollen.“ Und auch ihm ging es am Sonntag so wie Manager Teal Fowler, der sagte: „Am besten wäre jetzt gewesen, gleich am Dienstag wieder zu spielen. So müssen wir bis Freitag warten, wenn Ingolstadt kommt.“ Indiz für den Schmerz, den die Adler nach dieser Niederlage empfanden. Das 3:4 hatte eine Serie mit fünf Siegen in Folge beendet, tabellarisch sieht’s also für den Zweiten weiter nicht schlecht aus. Allerdings sind die Münchner als Primus nun eben wieder enteilt und setzten den nächsten Nadelstich. Saisonübergreifend haben die Adler die letzten sieben (!) Partien gegen den EHC verloren. „Richtung Play-offs müssen wir unser Spiel verbessern“, weiß Teal Fowler natürlich. Aber er betont auch: „Wir sind so selbstbewusst, dass wir nicht davon ausgehen, schon in der ersten Runde auf München zu treffen ...“ Abgesehen von den fünf Treffern in Bremerhaven sind die Mannheimer zum Low-scoring-Team geworden, das sich – bis zum Wochenende – auf defensive Stabilität samt Goalie verlassen konnte, aber nicht sehr viele Tore schießt. Wobei’s an Chancen nicht mangelt. Gerade deshalb tut der erneute Ausfall Ryan MacMurchys weh – die scharfen Schüsse des Kanadiers haben besondere Qualität. Bei den nächsten Versuchen gegen Köln (16. Dezember) und in München (zwei Tage später) wird er fehlen.

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