Sport Null-Wochenende zum Start

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Mannheim. Ein Krankenstand wie im Dezember und ein Punktestand, der ebenfalls frösteln lässt: Dieser Start in die neue Eishockey-Saison läuft so gar nicht nach dem Geschmack der Adler Mannheim. Gestern Abend setzte es vor 12.103 Zuschauern eine 0:2 (0:0, 0:2, 0:0)-Niederlage gegen die Kölner Haie. Ein Null-Punkte-Wochenende zum Auftakt für den Titelkandidaten.

Die Massenschlägerei nach dem 3:4 am Freitagabend in Krefeld kam die Adler – mal abgesehen von verhängten Geldstrafen – richtig teuer zu stehen. Nicht nur, dass David Wolf dabei gleich zwei große Strafen kassierte und so kurz vor einer Sperre steht: Garrett Festerling zog sich eine Oberkörper- und Fußverletzung zu und wird ab jetzt mindestens den gesamten Oktober noch fehlen. Und dann fiel gestern auch Nationalspieler Sinan Akdag kurzfristig angeschlagen aus, Kevin Maginot rückte in die Sechser-Verteidigung. Ohne Vier also (MacMurchy und Carle fehlen ja auch) wollten die Adler den Saisonfehlstart vermeiden, durften aber nach 83 Sekunden erst mal aufatmen, als ein Treffer des Kölner Heimkehrers Kai Hospelt wegen Torraumabseits nicht anerkannt wurde. Die Haie, am Freitag bereits 3:1-Bezwinger von Meister München, spielten munter mit, gerieten erst in ihrer ersten Unterzahl etwas in Bedrängnis. Die Adler kamen dabei zwar gut in die Positionen, doch bei Matthias Plachtas drittem Schuss aus der Halbdistanz war dann schon etwas Ratlosigkeit dabei. Das zweite Mannheimer Powerplay – im Mittelabschnitt – blieb gar völlig wirkungslos. Wobei sich natürlich gerade in Überzahl das Fehlen der Schlüsselspieler bemerkbar machte. Ärgerlich, dass kurz danach dem bis dato guten Niki Goc die Scheibe vorm Tor abhanden kam und Dane Byers die Haie in Führung brachte (33.). Jetzt herrschte Chaos in der Adler-Defensive, Travis Turnbull erhöhte nach Hospelt-Zuspiel per Abstauber auf 2:0 (34.). Stimmungsaufheller war ein Solo Denis Reuls – allerdings aus der Not geboren, weil kein Stürmer mitlief. Einen kurzen Faustkampf verlor Plachta gegen Byers. Powerplay für Mannheim gleich nach Wiederbeginn, der Weckruf? Von wegen, ein Icing und ein Abseits in Überzahl, das sagt schon alles. Und als die Adler auch in ihrer fünften Situation mit einem Mann mehr auf dem Eis zu Ende dilettiert hatten, war die Luft raus. Positiv: Kevin Maginot wurde nach etwas nervösem Beginn immer sicherer, die nominell vierte Sturmreihe hatte die meisten Chancen. Aber mit so vielen Ausfällen kann von einem „Luxuskader“ wahrlich keine Rede mehr sein. So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Reul, Nikolai Goc; Bittner, Johnson; Maginot, Richmond - Ullmann, Marcel Goc, Kink; Kolarik, Sparre, Wolf; Plachta, Raedeke, Tardif; Höfflin, Joudrey, Arendt Kölner Haie: Wesslau - Lalonde, Eriksson; Potter, Zerressen; Ankert, Müller; Faber - Turnbull, Hager, Gogulla; Jones, Hospelt, Reinhart; Krämmer, Mulock, Byers; Boucher, Ohmann, Uvira Tore: 0:1 Byers (Mulock) 32:42, 0:2 Turnbull (Hospelt) 33:55 - Strafminuten: 10 + 10 Tardif und Plachta - 18 + 10 Ankert und Byers - Beste Spieler: Johnson, Höfflin - Wesslau, Jones, Hospelt - Zuschauer: 12.103 - Schiedsrichter: Brüggemann (Iserlohn)/Köttstorfer (Rosenheim).

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