Sport Nürnberg bleibt im Hinterkopf

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Mannheim. Eine aus Sicht der Adler Mannheim ausgezeichnete Punktrunde in der Deutschen Eishockey-Liga ist Geschichte. Aber der letzte Gegner bleibt beim Tabellenführer in den Hinterköpfen: Denn vielleicht werden die gestern 3:1 (2:0, 1:0, 0:1) bezwungenen Nürnberg Ice Tigers ja erster Play-off-Gegner.

„Es ist gut möglich, dass wir uns wieder in Mannheim sehen“, stellte Nürnbergs Trainer Martin Jiranek fest. Sein Team muss aber zunächst in den „Kuhstall“, wie Jiranek im Spaß den alten Berliner „Wellblechpalast“ nannte: Dorthin müssen die Eisbären wegen Belegung ihrer O-World am Mittwoch im ersten Pre-Play-off-Spiel ausweichen. Mit dem Umweg Viertelfinal-Qualifikation hatte in Berlin wohl niemand gerechnet ... Wohl aber war in Mannheims Kabine vor dem gestrigen Spiel ein Thema, dass ab dem 11. März Nürnberg den Vorrundenprimus im Viertelfinale herausfordern könnte. „Das hatten wir vor dem Spiel angesprochen“, verriet Mirko Höfflin, „wir wollten ihnen zeigen, dass sie hier keine Chance haben werden“. Bis aufs letzte Drittel hatten die Adler die Partie in der Tat klar im Griff und schraubten ihre Ausbeute nochmal in die Höhe. „Wie viele Punkte haben wir jetzt?“, fragte Angreifer Martin Buchwieser nach. 107 – acht (!) mehr als vor zwei Jahren, bei der letzten Vorrunden-„Meisterschaft“. „Ja, doch“, sagte Buchwieser grinsend und störte sich auch nicht daran, dass die Adler auf ihren Viertelfinal-Gegner bis mindestens Freitag warten müssen. Das Projekt „Play-off-Bart“ wird er aber sofort angehen, denn: „Bei mir wächst ja nicht viel ...“ Die Geschichte des gestrigen Spiels ist schnell erzählt. Ronny Arendt brachte die Adler in Überzahl in Führung, Buchwieser erhöhte nach tollem Pass Matthias Plachtas. Das 3:0 war ein perfekter Spielzug des starken vierten Sturms: Buchwieser, Yip und schließlich Höfflin, der den Stock in die Flugbahn des Pucks hielt. Da die Adler eine 85-sekündige 5:3-Überzahl nicht nutzten, wurde es aber nochmal halbwegs spannend. „Ein Punkteschnitt von über 2,0 ist super. Aber ab jetzt haben alle Mannschaften Großes vor“, betonte Klubchef Daniel Hopp vor dem Play-off-Start. Trainer Geoff Ward zog ebenfalls nur ein vorläufiges Fazit: „Es hat Spaß gemacht, den Jungs 52 Spiele zuzuschauen.“ Nun hofft er, dass „unsere Veteranen“ – Jochen Hecht und Glen Metropolit – wieder fit werden: „Die Saison beginnt jetzt erst richtig.“ DATEN & FAKTEN Die Play-Offs Zum Vorrundenende stehen zunächst nur zwei Duelle des Play-off-Viertelfinales (ab 11. März) fest: Der Punktrunden-Dritte ERC Ingolstadt trifft als Titelverteidiger auf den Sechsten, die Iserlohn Roosters. Die vom Verletzungspech heimgesuchten Hamburg Freezers (4.) spielen mindestens viermal, höchstens siebenmal gegen die Düsseldorfer EG (5.). Vorrundenprimus Adler Mannheim und der Zweite, Red Bull München, warten auf die Sieger der Qualifikation (ab Mittwoch, Modus: zwei Siege nötig): Grizzly Adams Wolfsburg - Krefeld Pinguine, Nürnberg Ice Tigers - Eisbären Berlin. Auf Wolfsburg als Siebten können die Adler hinterher nicht treffen. (olw)

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