Sport Lehrstunde in Sachen Effizienz

Mannheim (env). Die Adler Mannheim können noch verlieren. Gegen den Deutschen Meister ERC Ingolstadt hat es gestern eine 2:4 (0:2, 1:0, 1:2)-Niederlage gesetzt. Trotzdem bleiben sie an der Tabellenspitze.

Im zehnten Heimspiel der Saison hat es auch die Adler Mannheim erwischt. Gegen den Meister aus Ingolstadt schlichen erstmals gerupfte Adler in die Kabine der SAP-Arena. Zwei Gründe für die Schlappe erkannte Trainer Geoff Ward: „Ingolstadt hat unsere Fehler bestraft und wir haben vorne einfach nicht getroffen.“ Mit einem Blick auf die Statistik kann man ihm dabei zustimmen, denn 42 Mal schossen die Gastgeber auf das Gehäuse von Timo Pielmeier, nur 23 Mal zielten die Gäste auf das von Dennis Endras gehütete Adler-Tor. Der Meister erteilte dem Herausforderer damit eine Lehrstunde in Sachen Effizienz und nahm erfolgreich Revanche für die 5:2-Abfuhr vom Saisonauftakt. „Wir wussten, dass es in Mannheim nicht leicht wird, aber wir haben aus unseren Fehlern aus dem ersten Spiel gelernt“, sagte ERC-Trainer Larry Huras. Heißt: Die Gäste standen äußerst defensiv, setzten aber aus dieser stabilen Formation immer wieder zu gefährlichen Attacken an. Zum ersten Mal schon nach zehn Sekunden. Der ehemalige Jungadler Christoph Gawlik tauchte nach einem Fehler von Verteidiger Danny Richmond gefährlich vor Endras auf, der gerade noch rechtzeitig seinen Schoner ausfuhr. Knapp vier Minuten später war er jedoch machtlos, als Aaron Brocklehurst unaufhaltsam an Sinan Akdag vorbeizog und mit der Rückhand vollstreckte. Brocklehurst gab auch die Vorlage zum 0:2, bei dem Jean-Francois Boucher den Puck unhaltbar abfälschte. Das Anrennen der Adler blieb ohne Erfolg, auch im zweiten Durchgang, zu dem Angreifer Jamie Tardif wegen einer „Verletzung am Oberkörper“ gar nicht erst aus der Kabine zurückkehrte. Trotzdem trafen seine Teamkollegen. Matthias Plachta erzielte mit einem beherzten Handgelenkschuss das 1:2 (30.), fünf Minuten später kochte die Stimmung in der SAP-Arena über. Martin Buchwieser hatte dem Schuss von Christoph Ullmann die entscheidende Richtungsänderung gegeben und die Scheibe rutschte über die Linie. Der Treffer fand jedoch keine Anerkennung. Warum behielten die beiden Unparteiischen Lars Brüggemann und Jens Steineck, die zunächst auf Tor erkannt hatten, für sich. Als Jochen Hecht jubelte (43.), hatten die Schiedsrichter das Spiel bereits zuvor abgepfiffen. So bleib es beim vergeblichen Anrennen der Adler und den Treffern der Gäste. Petr Taticek nutzte einen schlechten Wechsel der Gastgeber zur Vorentscheidung. Daniel Richmonds erneuten Anschlusstreffer knapp sieben Minuten vor Schluss beantwortete Boucher mit einem Treffer ins verlassene Tor von Dennis Endras, der den Platz für einen weiteren Feldspieler geräumt hatte. „Solche Spiele gibt es eben. Da will der Puck einfach nicht ins Tor“, nahm der Adler-Torhüter die Schlappe relativ gelassen.

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