Sport Kommentar: Retro-Charme statt Rekordjagd

Das Adler-Konzept fürs Winter Game in Sinsheim hat gepasst. Vor allem blieb Eishockey spür- und erlebbar.

Die Macher der ersten beiden Winterspiele der Deutschen Eishockey-Liga – Nürnberg 2013 und Düsseldorf 2015 – setzten mit jeweils rund 50.000 Zuschauern auf Masse. Mannheim wollte dieses Wettrüsten bewusst nicht mitmachen – was ja im deutlich kleineren Sinsheimer Fußballstadion auch gar nicht möglich gewesen wäre. Das pfiffige Konzept mit dem Retro-Charakter des „guten alten Eishockeyspiels“, sozusagen zurück zu den Wurzeln, in einer kanadisch angehauchten und liebevoll gestalteten Winterlandschaft ist voll aufgegangen. Und sollte kreativer Wegweiser für den Ausrichter in zwei Jahren sein. Denn so außergewöhnlich vor sieben Jahren das in Deutschland bahnbrechende Stadionspektakel der WM-Eröffnung in der riesigen Arena auf Schalke auch war – mit Eishockey hatte das dann irgendwann nicht mehr so viel zu tun. Was damit anfängt, dass dieser Sport nicht nur (aus der Nähe) gesehen, sondern auch gehört werden will. Das Knallen der Pucks, das Klacken der Stöcke, das Krachen an der Bande. All das war am Samstagabend in Sinsheim für die Fans noch erlebbar. Ein Lob den Zuschauern, die bei Dauerfrost stundenlang allerbester Laune waren. Respekt auch vor den Musikern des Sinfonischen Blasorchesters Ludwigshafen, die mit gefrorenen Fingern die Hymne spielen durften ...

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