Eishockey KOMMENTAR: Für großen Klub von allem zu wenig

Als der Krefelder Verteidiger Sinan Akdag vorige Woche seinen Wechsel nach Mannheim ausplauderte, begründete er dies im branchenüblichen Jargon: Er wolle sich jetzt bei „einem großen Klub“ durchsetzen. Nur: Sind die Adler überhaupt noch ein großer Eishockey-Klub? Infrastrukturell ja. Fast 11.500 Zuschauer im Schnitt sind abermals eine Steigerung, die Halle ist auch nach acht Jahren klasse, die Adler bieten ihren Profis ein Rundumsorglospaket. Was die Gegenleistung betrifft, hat Trainer Hans Zach recht: Dem Team ist in der Endphase der Saison kaum ein Vorwurf zu machen. Doch dass im letzten Heimspiel 1600 Plätze in der SAP-Arena leerblieben, unterstreicht, dass den Fans der Glaube an die Wende fehlte und sie das frühe Saisonaus diesmal eher schulterzuckend abhaken. Anders als beim Finaltrauma vor zwei Jahren gegen Berlin oder der Peinlichkeit gegen Wolfsburg 2013. Die Fallhöhe war nicht mehr so extrem. Was schlimm genug ist, denn gegen Köln wurde krass deutlich, dass der Kader physisch nicht mithalten konnte, buchstäblich zu schwach war. Das hat auch Manager Teal Fowler erkannt, der technisch und läuferisch gute Leute wie Hospelt, Rheault oder Gamache holte, aber nun umdenken muss. Groß und stark waren die Eisbären Berlin zu ihren besten Zeiten – und Eishockey spielen konnten die „Schränke“ auch. Solche Typen fehlten den Adlern, oder sie waren nicht fit. Zach hat das Team defensiv stabilisiert, aber offensiv konnte es weder agieren noch reagieren. Für einen „großen Klub“ war das von allem zu wenig.

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