Sport kommentar: Aus viel Qualität zu wenig gemacht

Die Formschwankungen der Adler Mannheim in den Play-offs waren zu groß. Die Eisbären als Gegner hätten sie zuvor umgehen können.

So können Play-offs sein: Nach 470 Minuten Eishockey entscheiden ein irreparabler Abspielfehler und ein Torschuss über Wohl und Wehe. Bei allem Mannheimer Frust: Es war eine hochspannende Viertelfinalserie, die auch anders herum hätte ausgehen können. Ein schwacher Trost, denn die Adler haben aus ihrer höheren Qualität vor allem in den drei verlorenen Auswärtsspielen zu wenig gemacht. Ihre Leistungen unterlagen zu großen Schwankungen. Der Mannschaft zu vermitteln, sich in den Play-offs aufs Wesentliche zu konzentrieren, ist der Auftrag ans Trainerteam – daran muss es sich kommende Saison messen lassen. Sean Simpson ist ein von sich überzeugter Coach, der in dieser Saison viele richtige Entscheidungen traf. Er wird für sich tiefer in die Analyse gehen müssen, als er dies zuletzt öffentlich zu tun bereit war. Und ein inakzeptabler Ausraster vor der Fernsehkamera produzierte gestern Schlagzeilen, die dem gestrauchelten Klub sehr schaden. Wer sportliche Schlüsselmomente sucht, muss auch auf das letzte Spiel der guten Punktrunde schauen. Das 1:4 gegen Straubing kostete Rang eins und das leichtere Viertelfinal-„Los“ Bremerhaven. Es heißt ja stets, wer Meister werden wolle, müsse eh alle schlagen können. Stimmt theoretisch, praktisch nicht. Nur drei Gegner sind aus dem Weg zum Titel zu räumen, und manchmal spielt auch eine Rolle, gegen wen man nicht antreten muss. Die verstärkten und von Uwe Krupp optimal eingestellten Eisbären waren der schwerste mögliche Kontrahent – dennoch ein bezwingbarer. Aber 18 Treffer in samt Verlängerungen fast acht Partien sind einfach viel zu wenig.

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