Sport Katastrophal verteidigt

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Berlin. Ausgleich im Viertelfinale: Die Adler Mannheim verloren gestern Abend die zweite Play-off-Partie der Deutschen Eishockey-Liga bei den Eisbären Berlin mit 3:6 (2:2, 1:1, 0:3) – womit die Berliner in eigener Halle vor 13.358 Zuschauern die „Best-of-seven“-Serie wieder offen gestalteten.

Es war so eine Niederlage, die sich die Adler selbst verdient hatten. Es ging zwar um viel für die Eisbären Berlin, noch eine Niederlage in der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim, und das Saisonende wäre für die Hauptstädter entschieden näher gerückt. Die Mannheimer hätten durchaus aktiver sein können, der Gegner war mächtig unter Druck. Doch weil sie viel zu passiv agierten, verloren sie schließlich folgerichtig. Es war so ein Spiel, das von der Art und Weise eher auf den zehnten Spieltag der Hauptrunde zu verorten gewesen wäre. Beide Mannschaften spielten für Play-off-Verhältnisse unglaublich offen, die Defensivarbeit war zum Teil katastrophal. Resultat war, dass im ersten Drittel bereits vier Tore fielen, es hätte aber gut und gerne auch ein halbes Dutzend sein können. Den ersten groben Fehler leisteten sich die Eisbären bereits beim ersten Mannheimer Angriff, sodass Luke Adam nach 57 Sekunden zum 0:1 traf – freistehend und mit viel Zeit vor dem Berliner Tor. Im Mannheimer Gehäuse bekam Drew MacIntyre seine Chance, Nationaltorwart Dennis Endras musste zuschauen. Der Kanadier MacIntyre, der die Saison in Zagreb in der Kontinental Hockey League (KHL) begonnen hat, rechtfertigte seinen Einsatz nicht unbedingt, er ließ einiges gefährlich abprallen – und da waren die Eisbären schon mal zur Stelle: So versenkte Darin Olver den Abpraller seines eigenen Schusses zum 1:1. Die Eisbären, in der Anfangsphase eher überfordert, waren auf einmal im munteren Spiel angekommen. Nachdem die Mannheimer in ihrer schwächsten Phase zum 2:1 durch Ronny Arendt gekommen waren, gelang Petersen zunächst der Ausgleich und dann Olver im Mitteldrittel sogar der 3:2-Führungstreffer für die Eisbären. Die Mannheimer hatten immer wieder eine Antwort auf das entschlossene Anrennen der Berliner. Noch im zweiten Abschnitt traf Matthias Plachta zum 3:3. Es war das fünfte Tor des Mannheimer Stürmers in der noch jungen Serie, im ersten Spiel hatte der Nationalstürmer sämtliche vier Treffer beim 4:3 der Adler erzielt. Zum Matchwinner wurde Plachta diesmal nicht, das 4:3 gelang Daniel Fischbuch, der unweit der blauen Linie abzog und MacIntyre keine Chance ließ. Gegen Ende erzielte Julian Talbot noch zwei Treffer für die Eisbären – den letzten davon ins leere Mannheimer Tor. Es war ein großer Erfolg für die Berliner, der eine offene Serie zwischen Eisbären und Adlern verspricht. Morgen (14 Uhr) geht es weiter – dann in der ausverkauften SAP-Arena. So spielten sie Adler Mannheim: MacIntyre - Larkin, Akdag; Reul, Richmond; Johnson, Nikolai Goc; Bittner - Kink, Joudrey, Arendt; MacMurchy, Raedeke, Ullmann; Kolarik, Adam, Plachta; Tardif, Festerling, Wolf Eisbären Berlin: Vehanen - Hördler, Baxmann; Gervais, Müller; DuPont, Constantin Braun; Wissmann - Petersen, Olver, Linglet; Laurin Braun, Noebels, Rankel; Fischbuch, Aubry, Busch; Machacek, Talbot, MacQueen Tore: 0:1 Adam (Kolarik) 0:57, 1:1 Olver (Petersen), 13:07, 1:2 Arendt (Joudrey) 16:06, 2:2 Petersen (Linglet), 17:11, 3:2 Olver (Linglet) 25:07, 3:3 Plachta (Kolarik) 37:41, 4:3 Fischbuch (Busch) 48:32, 5:3 Talbot (MacQueen) 58:21, 6:3 Talbot (Noebels) 59:21 - Strafminuten: 2 - 8 plus 10 Plachta - Beste Spieler: Vehanen, Olver, Fischbuch - Arendt, Kolarik, Plachta - Zuschauer: 13.358 - Schiedsrichter: Köttstorfer (Rosenheim)/Rohatsch (Hannover).

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