Sport Hiebe statt Liebe

91-75902671.jpg

MANNHEIM. Im letzten Heimspiel des Jahres wollten die Adler Mannheim ihre Niederlagenserie in der Deutschen Eishockey Liga eigentlich beenden. Doch daraus wurde nichts. Mit dem 1:2 (0:1; 1:0; 0:1) gegen die Kölner Haie kassierten sie ihre sechste Schlappe nacheinander.

Dabei hatte der Abend noch besinnlich begonnen. Die Adler-Spieler wünschten ihren Fans über den Videowürfel frohe Festtage und einen guten Rutsch und die beim „Spiel der leuchtenden Herzen“ gesammelte Spendensumme von 45.778,30 Euro, die dem Verein Adler helfen Menschen zu Gute kommt, löste in der ausverkauften SAP-Arena Jubel aus. Und auch die blinkenden Herzen sorgten traditionell für Gänsehaut-Atmosphäre. Weniger weihnachtlich ging es dagegen auf dem Eis zu. Hiebe statt Nächstenliebe standen überwiegend im ersten Drittel auf dem Plan. Adler-Verteidiger Danny Richmond und der Kölner Sebastian Uvira tauschten schon früh ein paar Nettigkeiten aus. Handgreiflicher wurde es zwischen Marcus Kink und Shawn Lalonde. Wohl auch, weil die Haie kurz zuvor gegen dominierende Adler durch Andreas Falk eiskalt zugeschlagen hatten (17.). Im Gegensatz zu Kink konnte sich Lalonde auf der Strafbank allerdings nicht wirklich abkühlen. Kaum zurück auf dem Eis, rannte der Kölner den Mannheimer Christoph Ullmann über den Haufen – der Adler-Torjäger verlor dabei einen Zahn (19.). Die Folge: Der Kölner wurde mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen geschickt. Die fünfminütige Überzahl nutzten die Adler zwar nicht – sowohl Brandon Yip (21.), Ryan MacMurchy als auch Matthieu Carle (beide 24.) vergaben – schlugen dafür aber kurze Zeit später zu. Ausgerechnet der von den Fans mit dem Spitznamen „Hooligan“ gerufene Ronny Arendt egalisierte das Ergebnis mit einem abgefälschten Schuss (25.). Ullmann verpasste es, in eigener Überzahl nachzulegen (31.). Pech für die Gastgeber, dass die Unparteiischen danach etwas ihre Linie verloren und die Adler-Spieler nun reihenweise auf die Strafbank schickten. Doch die Gastgeber meisterten auch auch eine 73-sekündigen Zwei-Mann-Unterzahl. Mit großem Kampfgeist warfen sich die Schützlinge von Adler-Trainer Greg Ireland immer wieder in die Schüsse. Umso schmerzhafter aus Sicht der Adler, dass Philip Gogulla die Haie erneut in Führung brachte (48.). Arendt hatte die schnelle Antwort auf dem Schläger (48.), traf aber nicht. Da auch weder Glen Metropolit (53.), Jochen Hecht (55.) und Richmond (60.) die Scheibe im Kölner Tor unterbrachten, legte der deutsche Meister sich und seinen Fans kein Geschenk, sondern ordentlich Zündstoff unter den Weihnachtsbaum. SO SPIELTEN SIE Adler Mannheim: Endras - Akdag, Wagner; Richmond, Fischer; Carle, Goc; Bittner - MacMurchy, Hospelt, Ullmann; Yip, Joudrey, Kink; Buchwieser, Hecht Arendt; Rheault, Metropolit, Raedeke Tore: 0:1 Falk (Uvira) 16:38, 1:1 Arendt (Wagner) 24:59, 1:2 Gogulla (Hager) 47:28 - Strafzeiten: 14 - 13 + Spieldauer Lalonde - Beste Spieler: Endras, Arendt, Joudrey - Wesslau, Müller, Falk - Zuschauer: 13.600 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Hunnius/Rohatsch (Berlin/Lindau).

x