Sport Frisch frisiert

Mannheim (olw). Am Ende seiner ernsten Ausführungen zum ungeahndeten Check des Berliners André Rankel gegen Mannheims Verteidiger Danny Richmond vom Sonntag hatte Adler-Trainer Greg Ireland gestern seinen Humor wiedergefunden: „Ich nehme Spenden an für die Strafe, die ich zu zahlen habe ...“

Doch in eine unsachliche Schelte gegen Schiedsrichter und Deutsche Eishockey-Liga artete seine Betrachtung des Fouls nicht aus, eher mündete sie in ein Plädoyer, die Spieler mehr zu schützen – am besten während der Partie und im Notfall durch abschreckende Strafen danach. Beides war nicht geschehen. Dass die vier Unparteiischen den spät angesetzten Check gegen den nicht darauf eingestellten und deswegen ohne Körperspannung schutzlosen Richmond nicht ahndeten, sei nun mal passiert, sagte Ireland: „Eishockey ist eben immer in Bewegung, kein statisches Spiel wie Baseball. Aber dafür haben wir das Video.“ Doch auch im Nachhinein konnte sich der DEL-Disziplinarausschuss nur zu der Feststellung durchringen, dass ein Foul Rankels vorgelegen habe, aber keine Sperre nötig sei. „Ein Spieler, der das schon zuvor gemacht hat“, betonte Ireland. Gerade Adler waren in der Vergangenheit von Rankels unfairen Checks betroffen: Prestin Ryan und Matthias Plachta. Ein Trost ist, dass Richmond ebenso wie der am Kiefer operierte Andrew Joudrey und Rückkehrer Brandon Yip heute Abend (19.30 Uhr) bei den Hamburg Freezers spielen können. Verteidiger Denis Reul bleibt noch zu Hause, feiert eventuell am kommenden Dienstag im Heimspiel gegen Straubing ein Comeback. Kein neuer Spieler im Adler-Line-up ist Dominik Bittner, obwohl man bei ihm gestern zweimal hinschauen musste. Das zuvor wallende Haupthaar gestutzt, Vollbart getrimmt – „wurde mal Zeit“, sagte der Verteidiger lachend. Das neue Selbstvertrauen der zuletzt dreimal in Folge siegreichen Mannschaft schlägt sich für ihn auch in „brutalen Leistungssteigerungen im Training“ nieder: „Das ist fast schon wie ein Spiel.“ Das sieht Greg Ireland auch so: „Präzision und Tempo sind zurück.“