Sport Frau, Hund und Katzen froh

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Mannheim (olw). Was soll da noch schiefgehen? „Es gibt keinen Grund, zu wechseln“, findet Dennis Endras, „mir gefällt es hier gut, meiner Freundin, dem Hund und den zwei Katzen auch!“ Also sollte eine Vertragsverlängerung der Adler Mannheim mit dem Eishockey-Nationaltorwart nur noch Formsache sein.

Zumal auch Manager Teal Fowler angemerkt hat, es gebe keinen Grund, mit Endras (29) nicht zu verlängern. Und vor dem heutigen Heimspiel der Adler (19.30 Uhr) gegen die Hamburg Freezers mag Trainer Geoff Ward ja einige Baustellen haben – aber das Torhüterduo ist sein geringstes Problem: „Ich sage immer, dass wir keine Nummer 1 und 2 haben, sondern einen Torwart 1a und einen 1b.“ Also: Endras ist besagter 1a-Goalie, statistisch derzeit der viertbeste Torwart der Liga, mit einem Gegentorschnitt von 2,2 Treffern pro Partie und einer Fangquote von 92,3 Prozent. Youri Ziffzers Werte muten geradezu monströs an, wobei der Back-up-Goalie noch zu wenige Spiele (7) gemacht hat, um in die Liga-Rangliste eingereiht zu werden. 1,23 Gegentore pro Partie, 95 Prozent Fangquote – das ist famos. Ob da die Vorderleute doch den Stock etwas fester packen und vorm Tor einen Tick besser aufräumen, wenn der zweite Mann, pardon: die Nummer 1b, zwischen den Stangen steht? Dennis Endras schmunzelt: „Ach, das sagt man nur so. Ich freue mich für Youri. Die Mannschaft hat Vertrauen in uns beide.“ Dass beide Torhüter einen guten und fast freundschaftlichen Draht zueinander pflegen, lobt der Trainer. Dass er Ziffzer – wie zuletzt beim 3:2-Sieg in Düsseldorf – jederzeit bedenkenlos einsetzen kann, ist ein Luxus mit Nachhaltigkeitsgarantie: „Wenn die Saison dem Ende entgegen geht, werden wir so zwei frische Goalies haben.“ Endras denkt zwar als Sportler, wenn er sagt: „Natürlich will ich jedes Spiel machen.“ Aber der Vernunftmensch diktiert ihm diesen Satz: „Es entlastet mich, so wie wir es machen.“ Jeweils am Vorabend des Spieltages informiert Ward seine Torhüter darüber, wer beginnen wird. Ob Stürmer Jamie Tardif nach längerer Verletzungspause heute beginnen kann, ließ der Trainer gestern noch offen. Verteidiger Nikolai Goc fehlt weiter. Tardif meldete sich im Prinzip arbeitsfähig: „Ich fühle mich gut und würde gern spielen. Das entscheidet aber der Trainer. Meine Verletzung behindert mich zwar noch ein bisschen, aber es geht jetzt auch darum, wieder Rhythmus und Timing zu finden.“ Der gesamten Mannschaft würde der kreative Arbeiter sehr gut tun – nicht nur, aber auch in Überzahl. „Mein Job ist, vor dem Tor für Verkehr zu sorgen“, sagt der Kanadier. Vor allem Glen Metropolit, der zuletzt seine Punkteproduktion deutlich heruntergefahren hat, profitiert von Tardifs Instinkt und physischer Präsenz. Baustelle Powerplay: Die Hamburg Freezers sind derzeit statistisch das beste, die Adler die zweitschlechteste Team in Überzahl. Ward will das nicht verharmlosen, sagt aber auch: „Wenn ich die Wahl habe zwischen Powerplay und Penalty-Killing, dann nehme ich das Penalty-Killing.“ Darin, im Unterzahlspiel, sind die Adler richtig gut. Wie einst die Boston Bruins, als sie mit dem NHL-Assistenzcoach Geoff Ward den Stanley Cup holten ...

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