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Mannheim. An einem trüben Novembertag wie gestern mag man mit dem Bild etwas fremdeln, mit dem Christoph Ullmann die Situation der Adler Mannheim beschreibt – oder man wird sehnsüchtig. „Ich vergleiche das ein bisschen mit einem Surfer“, sagt der Eishockey-Nationalstürmer, „der muss auch auf die Wellen setzen, wie sie eben kommen. Und wir haben gerade eine sehr schöne Welle.“ Auch heute (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Grizzly Adams Wolfsburg?

Was auch passieren mag, bisher haben die Adler eines bewiesen: Dass sie mit vereinzelten Rückschlägen, die bisher die Ausnahme blieben, umgehen können. Der ersten Heimniederlage vor gut 14 Tagen folgte ein Fünf-Punkte-Wochenende, die Tabellenführung ist stabil. „Wenn man so will ist der einzige Negativpunkt die Tatsache, dass uns zwei Jungs lange ausfallen“, erklärt Ullmann und meint damit Jochen Hecht (Muskelbündelriss, bis zu sechs Wochen Pause) und Jamie Tardif, der auch heute und am Sonntag (14.30 Uhr) in Düsseldorf noch nicht spielen kann. Fraglich ist der Einsatz von Verteidiger Nikolai Goc. Wegen der Ausfälle wird der etatmäßige Center Ullmann heute an der Seite von Hospelt und Rheault auf dem Flügel beginnen. Verteidiger Dominik Bittner hilft im Sturm neben Höfflin und Arendt aus. Wenn Ullmann von Verletzungen redet, dann kennt er sich (leider) bestens aus. Allerdings ist es schon erstaunlich wie gut der leidgeprüfte 31-Jährige seine Knieoperation im Frühjahr weggesteckt hat. Ullmann selbst allerdings wundert das nicht: „Es ist ja nicht so, dass ich sechs Monate auf der Couch gelegen hätte und gedacht, von ein bisschen Spucke heilt das wieder. Ich habe sehr, sehr viel investiert.“ Und Trainer Geoff Ward, der als neuer Mann an der Bande schon im Spätsommer einen topfitten Stürmer auf dem Eis sah, ergänzt: „Ulli hat große Professionalität bewiesen.“ Feinsten Humor wiederum beweist der Familienvater, wenn ihm „ServusTV“ bei den Liveübertragungen von Adler-Spielen ein Mikrofon umhängt („Cable Guy“). „Allerdings hatte ich immer Glück, dass wir gewonnen haben, wenn ich mit dem Kabel ausgestattet war“, betont Ullmann. Dann wird – fürs Fernsehpublikum hörbar – mit dem Gegner geflachst („Ramsay, lass mich los, sonst muss ich dich zusammenschlagen“) oder über eine Eisbären-Ikone augenzwinkernd gespottet: „Die haben da einen Felski-Merchandising-Shop. Was verkaufen die da, seine Brille?“ Auf der DEL-Homepage hat Ullmann zudem im Wechsel mit anderen Profis eine unterhaltsame und intelligente Kolumne. Ob er nach dem Karriereende auch eine für die RHEINPFALZ schreiben möchte, fragten wir gestern nicht ganz ernst gemeint. „Da gibt’s Mitkonkurrenten“, entgegnete er grinsend: „Nein, noch nehm’ ich viel lieber Stock oder Hantel in die Hand statt Mikrofon oder Stift ...“

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