Sport Es wird langweilig

AUGSBURG. Die Adler Mannheim drohen die Deutsche Eishockey Liga langweilig zu machen. Das gestrige Spitzenspiel in Augsburg beim bisherigen Tabellenzweiten, der bis dato zu Hause noch keinen einzigen Punkt abgegeben hatte, gewannen sie ungefährdet mit 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) und bauten ihren Vorsprung in der Tabelle damit weiter aus.

Auf zwei Positionen hatte Geoff Ward sein Team im Vergleich zum 3:2 am Freitag gegen Düsseldorf verändert. Ins Tor kehrte Dennis Endras für Youri Ziffzer zurück, im zweiten Sturm spielte Matthias Plachta statt Frank Mauer. Und im Gegensatz zum Freitag, als die Adler einem frühen 0:2-Rückstand hinterher liefen, machten sie gleich Druck. Von Beginn an schnürten sie ihren bis dahin härtesten Verfolger in der Tabelle in dessen Drittel ein, lediglich während einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Fischer wurde auch Augsburg mal gefährlich. Völlig verdient erzielte Andrew Joudrey nach schönem Querpass von Marcus Kink aus kurzer Distanz und komplett unbedrängt das 1:0 (15.). Selbst während ihrer zweiten Unterzahl hatten die Adler durch Kai Hospelt vom Bully weg gleich gegen vier Gegner sowie Kink nach einem abgefangenen Pass die klareren Chancen. Nachdem der erste Abschnitt mit 12:6 Torschüssen eine klare Sache gewesen war kehrte Augsburg mit wesentlich mehr Elan aus der Kabine zurück. Und prompt wurde es emotional. Zunächst erhielt Arendt eine Zehn-Minuten-Strafe, weil er seinem Ärger über eine Abseitsentscheidung Luft machte, dann drosch Augsburgs Connolly auf dem Weg zur Strafbank die Scheibe über die ganze Eisfläche in Richtung Endras, der prompt retournierte, woraufhin Connolly abermals zurück schoss, was für die nächsten beiden Disziplinarstrafen sorgte. Glen Metropolit schließlich lieferte sich eine Privatfehde mit einem Zuschauer neben der Mannheimer Bank. Doch als es zählte waren die Adler eiskalt: In Überzahl fälschte Jochen Hecht einen Richmond-Schuss zum 2:0 ab (37.). Das 3:0 geriet dann zur Demonstration der Überlegenheit. Nach einer Kombination über Mirko Höfflin und Ronny Arendt, die der amerikanischen Basketball-Showtruppe Harlem Globetrotters alle Ehre gemacht hätte, hatte Christoph Ullmann das leere Tor vor sich und keine Mühe, den Endstand zu erzielen. Einmal jubelte auch Augsburg noch, doch der Videobeweis ergab, dass der Treffer nach der Schlusssirene fiel, was Dennis Endras sein drittes zu Null der Saison bescherte. „Wir waren in der Lage, die Augsburger Angriffe nach außen zu schieben, wo sie nicht so gefährlich waren. Außerdem waren wir viele Minuten in ihrem Drittel, was uns defensiv entlastet hat“, freute sich Ward, der die derzeitige Dominanz nicht überbewerten will: „Ich glaube, dass die Liga bis zum Schluss sehr ausgeglichen sein wird. Wenn man in der Position ist, in der wir uns befinden, hätte man aber sicher auch nichts gegen Langeweile ...“ (Foto: Kunz)

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