Sport Eishockey: Starallüren sind Legende Heatley fremd

Nürnberg/Mannheim (dpa/olw). Die Nürnberger haben einen neuen Volkshit. „The heat is on“, dröhnte es aus den Boxen, als eine lebende NHL-Legende am Sonntag erstmals die Eisfläche in der fränkischen Arena betrat. Die Fans der Ice Tigers begrüßten Dany Heatley – Olympiasieger und Ex-Weltmeister. Heatley, in der NHL vergangene Saison eher auf dem Abstellgleis und deshalb für das Abenteuer Deutschland offen, bedankte sich nach nicht einmal zehn Minuten, als er gleich das 1:0 erzielte. Wieder dröhnte es: „The heat is on!“ „Es ist großartig, so zu starten“, sagte Heatley nach dem 5:2-Sieg gegen Wolfsburg. Der Olympiasieger von 2010 ist sportlich gleich voll integriert, trotz Trainingsrückstands. „Ich bin bei etwa 80 bis 90 Prozent. Nächste Woche wird es noch besser sein“, versprach er. Am Sonntag (14.30 Uhr) spielt der Star mit den Ice Tigers in Mannheim bei den Adlern. In der SAP-Arena spielte er beim Freundschaftsgastspiel der San Jose Sharks vor fast genau fünf Jahren schon einmal. „Ich habe mich in allen Städten wohlgefühlt, in denen ich gespielt habe“, betonte Heatley. Von Star-Allüren des 34-Jährigen, der in der NHL 388 Tore in 946 Einsätzen erzielte, keine Spur. Der 1981 in Freiburg geborene Deutsch-Kanadier – damals spielte sein Vater Murray für den dortigen EHC – spricht ein paar Brocken Deutsch, versteht aber „fast alles“. Der RHEINPFALZ verriet er vor fünf Jahren in Mannheim lachend, dass die Kochkunst seiner deutschen Mutter bis dato ihn noch am meisten mit seinem Heimatland verbinde ... Aber längst nicht alles in seiner bewegten Vergangenheit war heiter. Am Dienstag jährte sich der schlimme Autounfall, bei dem Heatley als Fahrer mit einem Ferrari gegen eine Wand fuhr, zum zwölften Mal. Dan Snyder, sein Freund und Teamkollege, erlag seinen Kopfverletzungen. Heatley wurde zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Die Familie Dan Snyders hat ihm verziehen.

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