Sport „Eins minus“ für gebeutelte Adler

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Davos. Der Spengler Cup ist für die Adler Mannheim seit Dienstagabend, seit der 1:3 (0:3, 0:0, 1:0)-Niederlage gegen Awtomobilist Jekaterinburg, Geschichte – Davos aber noch nicht. Wie geplant bleibt der 90-köpfige Tross in Graubünden, feiert heute dort gemeinsam Silvester und reist am Neujahrstag heim. Das Traditionsturnier des Eishockeys ist eben auch ein Familienfest.

Angesichts von zwei Niederlagen in drei Spielen mag es zunächst verwundern, doch Manager Teal Fowler antwortet auf die Frage nach der Schulnote für die Mannschaft: „Ich würde eine Eins minus geben.“ Er präzisiert: „Viele Experten meinten, das beste deutsche Team seit langem im Spengler Cup gesehen zu haben. Schade, dass wir nicht die beste Mannschaft aufs Eis bringen konnten. Mit einem gesunden Kader hätten wir Richtung Finale gehen können.“ Das 1:3 gegen das KHL-Team Jekaterinburg offenbarte das Dilemma überdeutlich: Brandon Yip fiel verletzt aus, Sinan Akdag und Ryan MacMurchy mussten wegen Magen-Darm-Grippe passen, die inzwischen auch Andrew Joudrey erwischt hat. Und dann war da noch der kurios klingende, aber ernste Unfall im Restaurant: Eine Kellnerin verschüttete aus Versehen heißes Fonduefett über den Rücken von Defender Danny Richmond, der Verbrennungen ersten und zweiten Grades erlitt und wegen der Brandblasen auch nicht spielen konnte. So etwas – Stichwort Fondue – passiert wohl nur in der Schweiz ... Positiver Höhepunkt aus Adler-Sicht war der 5:3-Erfolg gegen KHL-Topteam Jokerit Helsinki. Die 3:6-Auftaktniederlage gegen den HC Lugano kostete im Endeffekt eine bessere Platzierung, aber unterm Strich registrierte Fowler nach der Flaute zuvor in der Liga: „Wir haben Tore geschossen, haben insgesamt mit mehr Geduld gespielt.“ Weitere statistische Turnier-Eckdaten der Mannheimer: Mit den Gastspielern Steve Eminger und Kyle Wilson bleibt Fowler in Kontakt – Verpflichtung(en) angesichts der Personalnöte nicht ganz ausgeschlossen. Verteidiger Eminger ist seit dem Sommer vereinslos, Stürmer Wilson wurde von Modo Hockey in Schweden jüngst freigestellt. „Beide haben gut und mannschaftsdienlich gespielt“, stellt der Manager fest.

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