Sport Ein Schnappschuss der Saison

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KREFELD (din). Lange gezittert, dann doch verdient gesiegt: Mit dem ersten Spiel 2016 habe die Mannheimer Adler auch den ersten Schritt aus der Krise gemacht. Nach acht Niederlagen in Folge gewann der Meister gestern in der Deutschen Eishockey-Liga bei Schlusslicht Krefeld Pinguine 7:4 (3:1; 2:2; 2:1).

Die spannende Frage vor der Partie lautete: Bringen die Leistungen beim Spengler Cup in Davos die Adler wieder in die Spur – oder fordert das kraftraubende Turnier seinen Tribut? Die Antwort: beides. Die Mannheimer spielten in Krefeld zielstrebiger und effizienter als im Dezember, retteten den Sieg aber gerade so. „Das war ein kleiner Schnappschuss der bisherigen Saison. Wir spielen sehr gutes Eishockey, bringen durch Undiszipliniertheiten, taktische und individuelle Fehler aber den Gegner wieder zurück“, analysierte Adler-Manager Teal Fowler nach der Partie völlig treffend. Es war unnötig, gegen einen so verunsicherten Gegner überhaupt in Not zu geraten: Nach dem 0:1 trafen die Adler fünfmal in Folge und hätten genügend Selbstvertrauen haben müssen. Zunächst tankte sich Kink in Unterzahl durch, Carle setzte nach – 1:1. Dann zog Richmond von der blauen Linie ab – 2:1. Noch vor der Pause erhöhte Ryan MacMurchy auf 3:1. Ohne Niki Goc (Oberkörperverletzung im ersten Drittel), aber mit viel Schwung kehrten die Adler ins Mitteldrittel zurück. Brent Raedeke und Ullmann per Rückhand in den Winkel erhöhten auf 5:1 – das Match schien entschieden. Doch weit gefehlt: Eine doppelte Überzahl brachte Krefeld zurück. Vassiljevs und Pietta stellten auf 3:5, und das Schlusslicht hatte gute Chancen, weiter zu verkürzen. Gleich zu Beginn des Schlussdrittels wurde es wieder eng für die Adler, als Akdag nach einem hohen Stock zum Duschen geschickt wurde. Krefeld nutzte die fünf Minuten Überzahl nicht, kam aber acht Minuten vor dem Ende durch Driendl zum 4:5. Die Partie war jetzt sehr zerfahren, aber spannend. Zumindest solange, bis Ryan MacMurchys Treffer nach langem Studium des Videobeweises zum 6:4 gewertet wurde. Jochen Hecht traf zum Abschluss ins leere Tor. „Wir haben nach dem schwierigen De-zember endlich wieder Tore geschos-sen. Das war ein sehr hartes Spiel für uns“, freute sich Ryan MacMurchy. So spielten sie Krefeld Pinguine: Galbraith - Mebus, Weihager; Valentine, Schmitz; Sonnenburg, Supis - Eriksson, Pietta, Schymainski; Hauner, Hurtubise, Collins; Kretschmann, Hagos, Sofron; Vasiljevs, Driendl; Meisinger Adler Mannheim: Ziffzer - Carle, Akdag; Fischer, Richmond; Bittner, Niki Goc; Wagner - Buchwieser, Joudrey, Kink; MacMurchy, Hecht, Ullmann; Rheault, Metropolit, Raedeke; Riefers, Hospelt, Arendt Tore: 1:0 Pietta (Collins) 6:34, 1:1 Carle (Kink) 8:05, 1:2 Richmond (Ullmann) 10:41, 1:3 MacMurchy (Fischer) 15:35, 1:4 Raedeke (Metropolit) 26:15, 1:5 Ullmann (MacMurchy) 27:11, 2:5 Vasiljevs (Pietta) 33:13, 3:5 Pietta (Schymainski) 36:36, 4:5 Driendl (Hagos) 51:41, 4:6 MacMurchy (Hecht) 57:20, 4:7 Hecht (Hospelt) 58:04 - Strafminuten: 10 - 17 + Spieldauer Akdag - Beste Spieler: Pietta, Driendl - MacMurchy, Carle - Zuschauer: 5244 - Schiedsrichter: Aumüller (Planegg)/Rohatsch (Lindau).

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