Sport Die Sache mit den Emotionen

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Berlin. 5:1 hatten die Adler Mannheimer am Freitag gegen Iserlohn gewonnen. Ein munterer Auftakt in ein Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), das dann gestern weniger erfreulich für sie ausklang. In Berlin verloren sie trotz klarer Überlegenheit 3:4 (1:1, 1:2, 1:1) bei den Eisbären.

Es war eine Niederlage, die wiederum Sean Simpson überhaupt nicht schmeckte. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. An und für sich haben meine Spieler alles richtig gemacht. Aber die Eisbären haben einfach alle ihre Chancen genutzt“, sagte der Trainer der Adler nach der Partie. Den glücklichen Siegern von gestern Nachmittag fehlt in der DEL sozusagen das naheliegende Derby. Die Berlin Capitals gibt es schon lange nicht mehr – und dann haben sich dieses Jahr auch noch die Hamburg Freezers verabschiedet. Also müssen bei den Eisbären nun die Spiele gegen Mannheim als emotional aufgeladene Derbys herhalten – bei rund 600 Kilometern Entfernung zwischen den beiden Eishockey-Hochburgen. So wurden auch gestern die Spieler der Adler von den 11.529 Zuschauern mit mehr Schmähgesängen empfangen als ansonsten üblich. Sportlich liegen die beiden Vereine inzwischen weiter auseinander als emotional: Da sind die Mannheimer klar vor den Eisbären, die diesmal nicht gut in die Saison gekommen sind. Auch gestern verschliefen sie die Anfangsphase. Nach nur 49 Sekunden Spielzeit traf Jamie Tardiff – und die Mannheimer lagen 1:0 vorne. Mit etwas Glück glichen die Eisbären nach einem Konter durch Jens Baxmann noch im ersten Drittel aus. Und so kam das Spiel dem Favoriten vom Verlauf her nicht gerade entgegen. Wütend rannten die Adler anschließend an und vergaben dabei eine Torchance nach der anderen, die beste davon durch Markus Kink. Er schoss tatsächlich am leeren Tor vorbei, als Eisbären-Torwart Petri Vehanen schon geschlagen war. Gegen Mitte des Spiels traf dann Chad Kolarik doch zum 2:1 für die Mannheimer und damit hätte alles klar sein müssen. War es aber nicht, weil die Eisbären tatsächlich mal einen Konter bekamen und diesen nutzte Darin Olver, um Mannheims Torwart Youri Ziffzer zu bezwingen. So ist das eben mitunter im Eishockey, nun blühte die über 30 Minuten lang schwächere Mannschaft auf. Noch im Mitteldrittel brachte Kyle Wilson die Eisbären in Führung. Im Powerplay glichen die Adler zu Beginn des letzten Drittels durch Aaron Johnson zwar aus, doch wenig später gelang Bruno Gervais die erneute Führung für die Eisbären. Und der Treffer zum 4:3 reichte den Berlinern dann auch zum Sieg. So spielten Sie EHC Eisbären Berlin: Vehanen - Müller, Hördler; Dupont, Baxmann; Gervais, Constantin Braun; Wissmann, - Petersen, Olver, Fischbuch; Ziegler, Wilson, Rankel; Machacek, Talbot, Adam; Tallackson, MacQueen, Hessler Adler Mannheim: Ziffzer - Akdag, Carle; Bittner, Johnson; Reul, Richmond; Nikolai Goc - Tardiff, Marcel Goc, Adam; Kink, Raedeke, Wolf - Kolarik, Ullmann, Sparre; Höfflin, Joudrey, Arendt Tore: 0:1 Tardiff (Marcel Goc) 0:49, 1:1 Baxmann (Adam) 9:35, 1:2 Kolarik (Akdag) 30:51, 2:2 Olver (Wissmann) 34:26, 3:2 Wilson (Petersen) 37:35, 3:3 Johnson (Raedeke) 44:14, 4:3 Talbot (Gervais) 50:05 - Strafminuten: 6 - 2 - Beste Spieler: Vehanen, Wissmann - Akdag, Marcel Goc - Zuschauer: 11529 - Schiedsrichter: Schimm/Rohatsch (Waldkraiburg/Lindau).

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