Sport Charaktertest längst bestanden

Es klingt so simpel, ja banal – ist aber der Hauptgrund, warum die Adler Mannheim vor dem letzten Spiel des Jahres heute (19.30 Uhr) bei der Düsseldorfer EG mit sagenhaften zwölf Punkten Vorsprung an der Spitze der Deutschen Eishockey-Liga thronen. Die Mannschaft habe sich mal vorgenommen, keine zwei Spiele hintereinander zu verlieren, verriet der wegen seiner dritten großen Strafe heute gesperrte Matthias Plachta. Und wenn doch?

„Dann wenigstens keine drei Spiele in Folge“, antwortet der Stürmer grinsend. So einfach ist das. Aber noch ist Plachtas erstaunliches Team unter diesen Druck nicht geraten. Selbst ein 0:4-Rückstand, wie am Sonntag in Wolfsburg, hat keine Panik ausgelöst: Am Ende hieß es 6:5 nach Verlängerung – für Mannheim. Natürlich, auch die Adler hatten in dieser Saison schon weniger gute Phasen. Aber sie haben eben niemals – was normal und nicht allzu schlimm gewesen wäre – eine Niederlagenserie einstecken müssen. Deshalb, und auch wegen des Verletzungspechs, das „Verfolger“ Red Bull München jüngst beutelt, konnte sich das vor der Saison von Manager Teal Fowler und später auch dem neuen Trainer Geoff Ward diesmal exzellent zusammengestellte Team so absetzen. Gerade die neuen Importspieler passen. Apropos Kader. Es versteht sich von selbst, dass Manager Fowler in diesen Tagen, da schon an der Mannschaft der kommenden Saison gebaut wird, zunächst mal mit Vertragsverlängerungen zu tun hatte. Gestern informierten die Adler gebündelt über ein ganzes Paket. Wie berichtet, bleibt Nationaltorwart Dennis Endras (verlängert bis 2018) in Mannheim. Die Veteranen Jochen Hecht und Glen Metropolit zögern ihr Karriereende mindestens bis 2016 heraus. Ronny Arendt verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr, Jamie Tardif sowie Christoph Ullmann wurden bis 2017 gebunden. Martin Buchwieser, bei dem über einen Wechsel nach Nürnberg spekuliert worden war, soll nun bis 2018 bleiben, Matthias Plachta gar bis 2020. Auslaufende Verträge haben noch Steve Wagner, Bobby Raymond, Frank Mauer und Andrew Joudrey. Heute also noch ein Spiel, und das Jahr ist rum. Und dann ist schon Eishockey an Neujahr: ab 17.45 Uhr gegen die Schwenninger Wild Wings. Angesichts des guten Laufs hat Geoff Ward keinen Grund, für den Silvesterabend „Benimmregeln“ für seine Profis aufzustellen. „Sie sind erwachsen“, betont er, „sie wissen, wie ihr Motor funktioniert. Wir vertrauen ihnen.“ Den Charaktertest haben sie nicht erst in Wolfsburg bestanden ...

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