Sport Adler schicken Eisbären in die Krise

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Mannheim. Eher ungleiches Kräftemessen der beiden Schwergewichte in der 22-jährigen Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga: Die Adler Mannheim beendeten gestern Abend mit einem sicheren 3:1 (3:0, 0:0, 0:1)-Erfolg ihre jüngste Heimflaute und schickten gleichzeitig Rekordmeister Eisbären Berlin richtig in die Krise. Der siebenfache Titelträger hat jetzt mehr Niederlagen als Siege auf dem Konto.

„Wir haben diesen Sieg nach zwei nicht guten Heimspielen gebraucht“, atmete Adler-Trainer Sean Simpson vernehmbar auf. Nach tollem ersten Drittel sei nicht mehr alles optimal gewesen, „aber wir hatten die Power, den Sieg über die Bühne zu bringen.“ Eisbären-Coach Uwe Krupp stellte klar: „Mannheim war besser.“ Das Spiel begann für die Adler mit einem ganz schwachen Powerplay ohne einen einzigen Torschuss. Und als ob die Schiedsrichter dem Heimteam die sofortige Chance zur Rehabilitation geben wollten, gab’s direkt nach Ablauf der ersten Berliner Strafe gleich die nächste. Jetzt plötzlich rutschte der Puck vor dem Eisbären-Tor wie an der Schnur gezogen. Nach mehren geblockten Versuchen bediente Sinan Akdag den in optimale Position gefahrenen Daniel Sparre, und der traf das quasi leere Tor, da Akdag Eisbären-Goalie Vehanen zuvor in die falsche Ecke gelockt hatte – das frühe 1:0, dem Danny Richmond mit einem trockenen Schuss aus der Halbdistanz das 2:0 folgen ließ (9.). Die Eisbären, von vier Ausfällen gebeutelt und deshalb mit nur drei Sturmreihen angetreten, zollten dem nun hohen Tempo der Adler früh Tribut. Bei einem von Marcel Goc initiierten Konter ging’s einfach zu schnell für den Rekordmeister: Christoph Ullmann legte quer, Chad Kolarik nahm die Scheibe direkt zum 3:0, sein zehnter Saisontreffer. Vier Berliner Strafen (keine gegen die Adler) im ersten Drittel sind Ausdruck der Tatsache, dass die Gäste meistens den entscheidenden Schritt zu spät kamen und sich dann eben nur noch mit unerlaubten Mitteln zu helfen wussten. Wenn es aus Adler-Sicht überhaupt einen Anlass zum Hadern gab, dann mit Blick auf ein „Einzelschicksal“: Seit fünf Wochen wartet David Wolf nun auf einen Torerfolg, gestern hätte er den Eisbären zweimal in guter Position den Fangschuss versetzen können. Verteidiger Mathieu Carle übrigens fehlte angeschlagen. Zwei Überzahlspiele zu Beginn des Schlussdrittels waren die letzte Chance der Berliner, doch noch in die Partie zu finden. Und just nach Ende des zweiten Powerplay plumpste der Puck zum 1:3 über die Linie, ein kurioses Tor (49.). Dennis Endras’ Shut-out war also dahin, dafür glänzte der Adler-Goalie mit einer Rettungstat gegen Eisbären-Topscorer Nicholas Petersen (55.). So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Reul, Richmond; Johnson, Bittner; Nikolai Goc, Akdag - Ullmann, Marcel Goc, MacMurchy; Sparre, Adam, Kolarik; Wolf, Festerling, Raedeke; Arendt, Joudrey, Kink; Höfflin Eisbären Berlin: Vehanen - Müller, Gervais; DuPont, Constantin Braun; Wissmann, Baxmann - Tallackson, Wilson, Rankel; Machacek, MacQueen, Fischbuch; Petersen, Olver, Busch; Ziegler Tore: 1:0 Sparre (Akdag) 3:38, 2:0 Richmond (MacMurchy) 8:26, 3:0 Kolarik (Ullmann) 14:58, 3:1 Olver (Machacek) 48:01 - Strafminuten: 6 - 14 - Beste Spieler: Endras, Richmond, Ullmann, MacMurchy - Busch - Zuschauer: 9227 - Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld)/Schütz (Rosenheim).

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