Sport Adler lassen die Flügel hängen

Nachdenkliche Gesichter, nach Erklärungen suchende Spieler – in den Katakomben der SAP Arena, wo in der letzten Saison nach Spielen meist gejubelt wurde, herrscht Tristesse: Nach der zweiten Niederlage im dritten Spiel der DEL-Saison, dem 2:6 gegen die Augsburger Panther am Freitag, ist das Team natürlich noch nicht in einer wirklichen Krise. Die mahnenden Worte des Trainers und des Managers aber sollten ernst genommen werden. „Wir müssen als Gruppe besser funktionieren“, forderte Neu-Coach Greg Ireland nach dem Auftritt seiner Mannschaft gegen die Panther. Zwar waren die Adler in nahezu allen Belangen überlegen, schossen deutlich öfters aufs Tor, doch am Ende waren die Panther cleverer und effizienter, trafen die Augsburger sechsmal und die Adler nur zweimal. „Die Liga ist zu stark, als dass man sich solche Auszeiten nehmen kann, wie wir es aktuell tun. Man muss über 60 Minuten gut spielen und den Kampf annehmen“, monierte Greg Ireland. Ähnlich urteilt Manager Teal Fowler: „Wir wussten, dass es keine einfache Saison werden wird. Das Team muss noch mehr zusammenwachsen und Kleinigkeiten verbessern. Vielleicht schaut jeder im Moment ein wenig zu viel auf den anderen. Das ist in solch einer frühen Saisonphase sicher nichts Ungewöhnliches, aber wir müssen das natürlich abstellen. Vor allem schießen wir aber im Moment zu wenig Tore.“ Woran das liegt ist schwer zu sagen, denn die Chancen sind da. Immerhin: Am Freitag trafen die Adler in Person von Ryan MacMurchy zweimal im Powerplay, ließen aber insgesamt auch dort viel zu viele hochkarätige Möglichkeiten aus. „Gegen München haben wir schon nicht gut gespielt, heute war es noch mal etwas schlechter“, gestand Verteidiger Dominik Bittner. Auch wenn es für das Team noch nicht läuft, für den jungen Deutschen ist die neue Saison bisher ein voller Erfolg: In allen drei Spielen durfte er auflaufen, spielt im Konzept des neuen Trainers eine wichtige Rolle. „Ich habe immer an mir gearbeitet und bin natürlich sehr froh, dass ich jetzt soviel Eiszeit habe“, sagt Bittner. Und: „Das größte Problem ist im Moment, dass wir nicht so mit Vollgas aus der Kabine kommen, wie wir das in der letzten Saison gemacht haben.“ Bereits heute (16.30 Uhr) geht es für die Adler weiter: Ohne den verletzten Kapitän Marcus Kink reisen sie zum Vizemeister nach Ingolstadt. Der 30-Jährige Stürmer zog sich gegen die Panther einen Meniskusriss im Knie zu, soll Anfang der Woche operiert werden und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Und am Dienstag wartet in der Champions League das Team von Espoo Blues in Finnland.

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