Rheinpfalz Pleisweiler-Oberhofen: Wohnen im Weinparadies

Bezaubernde Kulisse: Westlich von Pleisweiler-Oberhofen ziehen sich die Rebzeilen bis an den Waldrand.
Bezaubernde Kulisse: Westlich von Pleisweiler-Oberhofen ziehen sich die Rebzeilen bis an den Waldrand.

Knapp 850 Einwohner mit Hauptwohnsitz kann Pleisweiler-Oberhofen aktuell verzeichnen. Das Dorf in der Südpfalz grenzt an das Stadtgebiet von Bad Bergzabern. Und das macht einen großen Teil seiner Wohnqualität aus. Die Nachbarschaft ist so eng, dass viele, die nach Bad Bergzabern zum Einkaufen fahren, ihre Einkäufe letztlich in Pleisweiler-Oberhofen tätigen. Ohne es zu merken.

Wer über die B 38 kommend am Bad Bergzaberner Ortseingang zu den Discountern im Gewerbegebiet „Im Weidfeld“ abbiegt, gerät auf Pleisweiler-Oberhofener Gemarkung. Die hat in diesem Gewerbegebiet, das durch einige Wingerte vom eigentlichen Dorf getrennt ist, ihren südöstlichen Zipfel. Aber auch bei der klassischen Verbindung zwischen Bad Bergzabern und Pleisweiler-Oberhofen, über die Weinstraße, liegen Stadtaus- und Dorfeingang nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Gerade nah genug, dass der Landkreis den Schulkindern kein Busticket nach Bad Bergzabern spendieren will, gerade weit genug, dass viele Eltern den Fußmarsch auf dem im Herbst und Winter ziemlich dunklen Weg zwischen den Ortsgrenzen für ihre Kinder für zu gefährlich halten. „Wir arbeiten weiter dafür, dass hier nachgebessert wird“, sagt Pleisweiler-Oberhofens Ortsbürgermeister Roland Gruschinski. Immerhin: Die Kindergartenkinder haben ihre Gemeinde-Kita „Waldgeister“ vor Ort, die Grundschüler drücken im nördlichen Nachbardorf Gleiszellen-Gleishorbach die Bänke. Insgesamt gesehen macht aber die Nähe zur Kurstadt und deren Möglichkeiten einen erheblichen Anteil der Standortqualitäten des Dorfes aus, das schon 1828 aus dem Zusammenschluss der beiden Dörfer Pleisweiler und Oberhofen entstand und durch August Beckers Roman „Die Nonnensusel“ auch im weiteren Umkreis ein Begriff ist. Und dazu kommt: „Wir leben mitten in einem Weinparadies, und der Pfälzerwald ist ebenso nahe wie die offene Rheinebene“, schwärmt Gruschinski, der einst aus Niedersachsen in die Pfalz kam und seit mehr als zwei Jahrzehnten in Pleisweiler-Oberhofen lebt – und das mit Wohlgefallen, wie er betont. Die Lage direkt an der Weinstraße, eine fleißige Winzerschar und die hier erzeugten Tropfen bescheren dem Dorf jedes Jahr viele Touristen und ein vielfältiges gastronomisches Angebot. „Sie können hier jeden Tag woanders essen gehen“, sagt der Bürgermeister. Für vieles, das mit Genuss zusammenhängt, steht hier der Name „Nonnensusel“, und die Winzer der „Interessengemeinschaft Nonnensusel“ präsentieren jedes Jahr einen „Nonnensusel“-Secco und -wein, deren Verkaufserlös für Projekte im Dorf verwendet wird. Übers Jahr bieten sich viele Gelegenheiten zur Geselligkeit, wozu auch eine aktive Vereinsfamilie und die Kirchengemeinden beider Konfessionen beitragen. Die gute Anbindung und die idyllische Lage, die lediglich durch einen trotz vorhandener Ortsumgehung zuweilen lebhaften Durchgangsverkehr beeinträchtigt wird, machen Pleisweiler-Oberhofen zu einem begehrten Wohnort. Durch den gerade angelaufenen Ausbau schnellen Internets via Glasfaserkabel wird er noch ein wenig attraktiver. Sehr häufig erreichten ihn Anfragen nach Baugrund und Immobilien von Menschen, die gern hier heimisch werden würden, berichtet Roland Gruschinski. Allein: „Es gibt nichts!“, müsse er allen sagen. Keine freien Bauplätze und keine Aussicht auf Ausweisung neuen Baulandes, keine Leerstände – weder bei Eigentumsobjekten noch bei Mietwohnungen. „Wenn etwas angeboten wird, ist es in kürzester Zeit weg“, fügt der Bürgermeister an. Er könne nur empfehlen, den Markt intensiv zu beobachten und aktiv zu werden, sobald ein interessantes Angebot gesichtet sei. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

x