Rheinpfalz „Nachfrage ist sehr groß“

Einmal im Jahr rauschen Radrennfahrer durch die Straßen – beim Renntag des RV Edelweiß Roschbach.
Einmal im Jahr rauschen Radrennfahrer durch die Straßen – beim Renntag des RV Edelweiß Roschbach.

Ruhige Lage an der Südlichen Weinstraße zwischen Landau und Edenkoben, umgeben von Weinbergen und sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen: Das zur Verbandsgemeinde Edenkoben zählende Örtchen Roschbach punktet als attraktiver Wohnort.

„Herzlich Willkommen auf der sonnigen Seite der Pfalz“: Mit diesem Satz begrüßt die Gemeinde Roschbach die Besucher auf ihrer Webseite. Schließlich ist die Südliche Weinstraße auch als „Toskana Deutschlands“ bekannt. Und Roschbach liegt sozusagen mitten in den Weinbergen, in einer Senke zwischen Landau und Edenkoben. Hier bekommt man reichlich Sonne ab. Kein Wunder, dass der Ort als Wohnlage recht beliebt ist: „Die Nachfrage ist sehr groß. Auch Altbauten sind sehr schnell wieder verkauft“, berichtet Ortsbürgermeister Albert Birkmeyer. Allerdings müssen Interessenten darauf hoffen, dass bereits bestehende Häuser oder Wohnungen frei werden, denn Bauplätze sind in Roschbach Mangelware. „Es gibt nur noch einige in privater Hand“, weiß Birkmeyer. Wer ein Heim findet, wohnt in einer Gemeinde mit knapp 900 Bürgern und einer gut durchmischten Altersstruktur. „50 Prozent sind unter 50 Jahren“, so der Ortsbürgermeister. Und für alle Altersgruppen werde im Dorf etwas geboten: „Bücherei, Sport, Gesang, Wandern, aktive Jugendwanderarbeit mit Geocaching“, zählt Birkmeyer auf. Unter den Vereinen herrsche eine gute Zusammenarbeit, zudem existiere eine rege Nachbarschaftshilfe. Gefeiert wird natürlich auch: zum Beispiel beim Weinfest, beim jährlichen Radrennen des RV Edelweiß Roschbach, beim Vatertagsgrillen oder auch beim Sängerfest. Familien mit Kleinkindern finden eine Kindertagesstätte im Ort, und Birkmeyer ist froh, dass die Gemeinde auch über eine eigene Grundschule verfügt. Weiterführende Schulen gibt es reichlich in Edenkoben und Landau, die Verkehrsanbindung sei günstig, betont der Ortschef. In beide Richtungen fahren stündlich Linienbusse – dazu noch Schulbusse –, und die Bahnhaltepunkte in den Nachbarorten Edesheim und Knöringen sind auch schnell erreicht. Allerdings müssen die Roschbacher zum Einkaufen ihren Wohnort ebenfalls verlassen: „Es fehlt der BMW“, sagt Birkmeyer und meint damit die Anfangsbuchstaben von Bäcker, Metzger und Wirtschaft. Im Dorf existiere keine Einkaufsmöglichkeit für die Grundversorgung, und auch in Sachen Gastronomie sehe es nicht sehr gut aus. Zum Glück für die Roschbacher erreichen sie Orte mit einem entsprechenden Angebot auf recht kurzen Wegen. Zum Einkaufen zieht es sie laut Birkmeyer nach Landau, Edenkoben und auch Neustadt. Geplant ist der Neubau eines Bäckereicafés, das ist aber noch nicht in trockenen Tüchern. Mehr als 50 Gästebetten warten in Roschbach auf Touristen. Die Gäste können sich ebenso wie die Einheimischen über den rund 160 Hektar großen Gemeindewald, den 2016 eingeweihten Mandelblüten-Radrundweg und über eine schnelle Internetverbindung im Ort freuen. Weniger erfreulich ist teilweise die Parkplatzsituation, wie Birkmeyer berichtet. Die jüngsten größeren Projekte, die umgesetzt wurden, sind die Renovierung des Dorfgemeinschaftshauses sowie Maßnahmen zur Dorfentwicklung und Dorfsanierung. Als nächstes soll noch der Raiffeisenplatz umgestaltet werden. Und 2019 steht in Roschbach die 1250-Jahr-Feier an, die Planungen dafür laufen seit langem. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

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