Rheinpfalz In Oberotterbach ist der Laden noch im Dorf

Von Weinbergen und Wiesen umgeben: Oberotterbach kann mit idyllischer Lage punkten.
Von Weinbergen und Wiesen umgeben: Oberotterbach kann mit idyllischer Lage punkten.

Auf halbem Wege zwischen dem südpfälzischen Bad Bergzabern und dem nordelsässischen Wissembourg liegt Oberotterbach. Von hier aus sind beide Städte in knapp zehn Autominuten zu erreichen, und der Bus steuert sie im Halbstundentakt an.

Diese gute, grenzüberschreitende Anbindung ist für Oberotterbachs Ortsbürgermeister Heinz Oerther ein wichtiger Aspekt für die Standortqualitäten seines Dorfes. Zwar bringt sie zuweilen einen lebhaften Durchgangsverkehr mit sich, aber der ist offensichtlich für die Anwohner akzeptabel. Beschwerden liegen dem Ortschef jedenfalls nicht vor, wie er bekundet.

Landschaft ist ein Standort-Plus

Ein anderes Standort-Plus ist die landschaftliche Lage: Oberotterbach, durch dessen Mitte die Deutsche Weinstraße verläuft, erstreckt sich von den Abhängen des Pfälzerwaldes ins Rheintal hinein, ist umgeben von saftigen Wiesen, Weinbergen und Wald, der hier im Frühsommer eine besondere Note durch die Edelkastanienblüte erhält. Das Ortszentrum ist durch seine beiden Kirchen und eine Reihe von historischen Bauten geprägt, darunter am bekanntesten sicher das „Schlössel“, ein spätbarockes Amtshaus, das heute als Hotel mit Gourmet-Restaurant genutzt wird.

Oberotterbacher Weine

Oberotterbacher Weine werden im weiten Umkreis getrunken, aber bekannt ist das Dorf auch durch die hier destillierten Obstbrände. Und besonders für Liebhaber der Folk- und Liedermacherkultur ist Oberotterbach durch die Musikkneipe im ältesten Haus des Ortes ein Begriff. Schließlich hat mit dem „Waldgeisterweg“ ein ortsansässiger Holzschnitzer einen individuellen Skulpturenpfad mit direkt vor Ort entstandenen Arbeiten geschaffen, der ebenfalls überregional bekannt ist. Und weil Oberotterbach als Wohnort und Lebensraum begehrt ist, wie der Bürgermeister betont, findet sich unter den 1200 Einwohnern auch noch eine Reihe weiterer Künstler. Dass es für viele verlockend ist, hier zu leben, ist nach Oerthers Überzeugung zusätzlich weiteren infrastrukturellen Gegebenheiten zu verdanken. Dazu gehört nicht zuletzt, dass der Kindergarten noch im Dorf ist. Die Grundschüler haben im wenige Kilometer entfernten Dörrenbach ihre Ausbildungsstätte. Auch ein Arzt für Allgemeinmedizin hat seine Praxis im Ort. Und es gibt einen Dorfladen, der Lebensmittel, frische Backwaren und Metzgereiprodukte offeriert. Eine der Höhe der Zeit angemessene digitale Kommunikation soll der aktuelle Ausbau des Ortes mit einem Glasfaserkabelnetz zur Breitbandversorgung ermöglichen. Eine gute Kommunikation gebe es auch unter den Bürgern, sagt Oerther, die Dorfgemeinschaft zeige sich offen und aufnahmebereit auch für „Zugezogene“. Wer sich einbringen wolle, sei herzlich willkommen. Viel Aktivitätsspielraum bieten die 17 Vereine. Sehr intensive Jugendarbeit werde unter anderem vom Tischtennis- und vom Turnverein betrieben, wofür die Otterbachhalle im Dorfzentrum genutzt werde, merkt der Bürgermeister an.

Kaum Leerstände im Ort

Der Beliebtheit als Wohnort entspreche, dass es kaum Leerstände im Ort gebe – „es sei denn, sie werden bewusst nicht vermarktet“, sagt Oerther. Wer Interesse an Immobilien in Oberotterbach habe, solle den Markt beobachten, rät er, denn es gebe immer mal wieder Angebote. Wer sich noch ein wenig Zeit lassen kann oder mag, hat über kurz oder lang die Chance, Oberotterbacher Häuslebauer zu werden: Derzeit läuft der Prozess zur Ausweisung eines neuen Baugebiets im Südosten des Dorfgebiets, mit dem ein knappes Dutzend Bauplätze geschaffen werden sollen. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

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