Wirtschaft Verhaltener Ausblick der Chemieindustrie

«Frankfurt». Die deutsche Chemiebranche blickt nach guten Geschäften im ersten Halbjahr 2018 verhaltener auf den Rest des Jahres.

„Das Tempo des Wachstums hat nachgelassen, gleichzeitig haben die konjunkturellen Risiken zugenommen“, erläuterte gestern der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) und frühere BASF-Chef, Kurt Bock. „Der Gegenwind wird stärker.“ Die Gefahr eines globalen Handelskrieges zwischen den USA, China und der EU, die Folgen eines harten Brexits und die stürmische Ölpreisentwicklung gäben wenig Anlass, auf eine Fortsetzung des Aufschwungs zu hoffen. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz von Deutschlands drittgrößter Branche laut VCI im Vergleich zur Vorjahreszeit um 5,5 Prozent auf gut 100 Milliarden Euro zum. Die Erzeugerpreise stiegen demnach um 1 Prozent. Die Produktion erhöhte sich um 5 Prozent, wobei vor allem das Pharma-Geschäft mit einem Plus von 11,5 Prozent glänzte. Auch Spezialchemikalien spielten mit einem Zuwachs von 4,5 Prozent ganz vorne mit, während sich die Bereiche Petrochemie und Polymere mit einem Anstieg von jeweils 1,5 Prozent begnügen mussten. Auch wenn der gesamte Industriezweig mit seinen rund 455.000 Mitarbeitern weniger optimistisch in die Zukunft blickt als noch zu Jahresbeginn, hält der VCI an seinen bisherigen Prognosen für 2018 fest: Bei der Produktion erwartet er ein Plus von 3,5, bei den Preisen sieht er einen Anstieg von 1 Prozent und beim Umsatz von 4,5 Prozent.

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