Wirtschaft Gegen Erpresser-Software wappnen

«LUDWIGSHAFEN.»Als vorbeugende Maßnahme gegen Angriffe durch Verschlüsselungs- oder Erpressertrojaner sollten Computer-Nutzer regelmäßig Sicherungskopien ihrer Daten auf einem externen Medium speichern, dieses aber nicht dauerhaft mit dem Computer verbinden.

Dies rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Regelmäßig angelegte Sicherungskopien oder Backups der Daten und des gesamten Systems sind im Falle einer Infektion des Systems mit einem Verschlüsselungstrojaner oft die einzige Möglichkeit, die verschlüsselten Dateien wiederherzustellen“, so das BSI. Kriminelle setzen diese Art Schadsoftware – wie aktuell den Trojaner WannaCry – ein, um PCs zu befallen, Daten zu verschlüsseln und Lösegeld für eine angebliche Entschlüsselung von ihren Opfern zu erpressen. Viele der Verschlüsselungstrojaner können dem BSI zufolge auch Daten auf externen Laufwerken und Netzlaufwerken unbrauchbar machen. Das für die Datensicherung verwendete Speichermedium wie beispielsweise eine externe Festplatte sollte deshalb nicht dauerhaft mit dem Computer verbunden sein. Nach dem Abspeichern der Kopien sollten Nutzer anhand einiger Test-Dateien prüfen, ob die gesicherten Daten tatsächlich wiederhergestellt werden können. Das Speichermedium sollte außerdem räumlich getrennt vom PC an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Möchte jemand seine Kopien in einem Cloud-Speicher ablegen, empfiehlt das Bundesamt, sich zunächst beim Betreiber des Dienstes nach einer Verschlüsselung der Daten auf dem Transportweg und am Ablageort zu erkundigen. Um Schwachstellen im Rechner vorbeugend zu schließen, sollten Nutzer Sicherheitsupdates für die Software regelmäßig einspielen. Besitzern eines bereits von einem Trojaner befallenen Geräts rät das Bundesamt davon ab, ein gefordertes Lösegeld zu bezahlen. „Eine Garantie für das Entschlüsseln gibt es nicht“, so das BSI. Stattdessen sollten Betroffene Anzeige bei der Polizei erstatten.

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